Kabarett Tiradenfeuer sorgt für gute Laune

Prüm · Gernot Hassknecht, bekannt aus der „heute-show“, gastierte mit seinem Soloprogramm „Jetzt wird’s persönlich“  in der Prümer Karolingerhalle.

 Gernot Hassknecht hat einen Brief an US-Präsident Donald Trump geschrieben.

Gernot Hassknecht hat einen Brief an US-Präsident Donald Trump geschrieben.

Foto: TV/Stefanie Glandien

„Guten Abend. Schön, dass ich da bin“, begrüßt Gernot Hassknecht, das Alter Ego von Hans-Joachim Heist,  die rund 400 Zuschauer am Donnerstagabend in der Prümer Karolingerhalle. In der Figur des cholerischen Kommentators aus der „heute-show“ war er auf Einladung des Geschichtsvereins Prümer Land mit seinem Soloprogramm „Jetzt wird’s persönlich!“ zu Gast.

Wer ihn kennt, hatte vielleicht erwartet, sich zwei Stunden lang seine lautstarken Tiraden anhören zu müssen. Doch nein, die Ausbrüche kommen sehr dosiert. Mal lustig, mal ernst, immer mit einer Prise Selbstironie widmet sich Hassknecht den Themen, die die Nation zurzeit aufregen. Dazu gibt es viele eingespielte Filmszenen.

 Gernot Hassknecht war zu Gast in Prüm

Gernot Hassknecht war zu Gast in Prüm

Foto: TV/Stefanie Glandien

Dass ausgerechnet der Andi Scheuer Verkehrsminister werden musste, sei ein perfider Plan der Bundesregierung, damit möglichst viele Rentner bei der Nutzung der Elektroroller sterben. „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie über 70 sind und ihre Kinder schenken Ihnen ein E-Bike“, warnt er.

Tiradenfeuer des heute-show-Komikers sorgt in Prüm für gute Laune
Foto: TV/Stefanie Glandien

Auch mit der AfD rechnet er ab. Bei einem Quiz liest er Zitate vor und will vom Publikum wissen, ob die von Adolf Hitler oder Björn Höcke stammen. Das Publikum ist relativ treffsicher. Doch nicht alle stimmen mit ab. „Einige hier haben keine Meinung. Das ist in der Eifel oft so“, provoziert Hassknecht und erntet empörtes Gemurmel. „Nee, das sage ich auch im Saarland so. Ich wollte nur gucken, ob Sie auch ‚Buh’ rufen können“, frotzelt er.

Doch davon sind die Zuhörer weit entfernt. Mit viel Gelächter belohnen sie seine Lästereien über Superfood, Tattoos auf alter Haut, Thermomix oder Alexander Gauland. „Der sieht aus, als hätte er den Mundgeruch erfunden.“

Alles, wo das Wort Volk drin vorkomme, sei scheiße. „Volkswagen, Volker Bouffier, Volksmusik, Vollkornbrot. Ich hasse Vollkornbrot.“ Kein gutes Haar lässt er auch am britischen  Ex-Premierminister David Cameron. „Dieser teigige Milchbubi hat ein ganzes Land in die Scheiße geritten“, schimpft er. Ihm habe man den Brexit zu verdanken. „Bre­­xit. Das klingt wie irgendwas von Ikea. Die Mülltonne Brexit – bietet Platz für ein ganzes Königreich.“

Und natürlich darf bei der Abrechnung mit den globalen Herrschern auch Donald Trump nicht fehlen. Eingeblendet wird ein 100 Sekunden-Film, in dem er mit „Onkel Don“ abrechnet. Hassknecht erinnert an die Zeiten, als es auf ein stinknormales Sparbuch noch fünf Prozent Zinsen gab und bedauert die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen, die drei Monate auf einen Facharzttermin warten müssen. Zum Schluss frotzelt der 70-Jährige über die modernen Zeiten. Da müssen dann die Frauen tapfer sein. So erinnert er daran, dass es mal normal war, dass Männer zu ihren Frauen gesagt haben: „Hol mir mal ein Bier, und wehe es ist nicht kalt.“ Und dann habe er sich im Wohnzimmer eine Zigarre angezündet – „drinnen“! Zum Schluss gibt es viel Applaus für einen unterhaltsamen Abend.

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