Unfall-Gaffer ärgern Lebensretter

NATTENHEIM. Mit dem Schrecken davon gekommen: Wegen überhöhter Geschwindigkeit raste einen junge Amerikanerin in die Nims. Sie blieb unverletzt.

Es sollte eine Mittagspause werden, die Hans-Peter Schruder und Siegfried Leschonsky so schnell nicht vergessen werden. Die beiden Bauarbeiter waren mit Sanierungsarbeiten an der Brücke zwischen Bickendorf und Rittersdorf beschäftigt. "Wir haben uns gerade zur Mittagspause hingesetzt und den Tee ausgepackt", erzählt Leschonsky. Doch lange dauerte die Pause der beiden Arbeiter nicht. "Wir hörten einen lauten Klatsch, und ich sah noch, wie der BMW in 50 Metern Entfernung den Hügel runterfuhr und in Richtung Nims raste". Die beiden zögerten nicht lange. Während Leschonsky einen Notruf absetzte, rannte sein Kollege Schruder Richtung Unfallstelle. Denn der BMW mit einer 22-jährigen Amerikanerin drohte in den Fluten der Nims zu versinken. Mit seinem Händen hielt Schruder den BMW fest und verhinderte so ein Abtreiben des Wagens. Die junge Frau schnappte sich noch ihr Handy und ihr Portemonnaie und wollte sich dann aus dem Wagen befreien. Mittlerweile war auch Leschonsky an der Unfallstelle eingetroffen und half seinem Kollegen.Auto versinkt im Fluss

Gemeinsam befreiten sie die junge Frau durch die zertrümmerte Rückscheibe des Wagens. Fast trockenen Fusses erreichte sie das rettende Ufer. Wenig später war von dem Wagen nichts mehr zu sehen. Die Bauarbeiter packten die junge Frau, die sichtlich unter Schock stand, in Decken und brachten sie zum Rettungswagen. "Äußerst erschreckend und beklemmend war, dass so viele Autofahrer einfach nur gegafft und nicht geholfen haben. Nur eine Frau half uns", berichten die "Lebensretter". Zur Bergung des Autos wurde die Tauchergruppe der Feuerwehr Bitburg von der Polizei angefordert. Auch die amerikanische Polizei war vor Ort und ermittelte.

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