Vollgelaufene Keller Die Flut kam in nur wenigen Minuten - Heftiges Unwetter in der Eifel hielt die Feuerwehr auf Trab

Bickendorf · Ein Gewitter hat am Dienstag Teile des Eifelkreises heimgesucht und große Regenmengen mit sich gebracht. Die Feuerwehr hatte bis zum Abend zu tun. Wo die Einsatzkräfte ausrücken mussten.

Heftige Unwetter in der Eifel
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Heftige Unwetter in der Eifel

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Foto: Bettina Henker

Nur zwanzig Minuten dauerte das Gewitter, doch die Wassermassen die über Teilen der Verbandsgemeinden Bitburger Land, Südeifel und auch Prüm am Dienstag ab 15.30 Uhr niedergingen waren so ergiebig, dass die Feuerwehren bis zum Abend hin mit den Rettungs-und Aufräumarbeiten befasst waren.

„Der Hotspot lag dabei deutlich auf Bickendorf und Nattenheim“, sagt der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur des Eifelkreises Willi Schlöder. Selber war er als Einsatzleiter vor Ort, als das Dorf von den Wassermassen heimgesucht wurde. 

„Keller liefen voll, aus den Hängen liefen sturzflutartige Wassermengen in den Ort. Die Straßen standen teils unter Wasser“, sagt er am Mittwoch. Allein in Bickendorf habe es 21 Einsatzstellen gegeben, im Nachbarort Nattenheim seien es 14 Einsätze gewesen. „Mit 80 Leuten aus zehn Wehren waren wir von der Feuerwehrzentrale in Kyllburg im Einsatz“, sagt Schlöder.

Kreisinspekteur Jürgen Larisch ergänzt: „Und auch die Kollegen der Zentrale in Wolsfeld mussten ausrücken.“ Sie seien zu 14 Einsatzstellen gerufen worden, denn neben den ziemlich heimgesuchten Orten Bickendorf und Nattenheim seien auch Baustert, Rittersdorf, Wiersdorf, Biersdorf, Niederweiler und Ehlenz von dem Unwetter betroffen gewesen. 15 Feuerwehr-Einheiten seien in der Gegend an 87 Einsatzorte aktiv gewesen. Zudem waren Mitarbeiter des Landesbetrieb Mobilität im Einsatz, weil es auf der L5 im Nimstal an verschiedenen Stellen zu kleineren Hangrutschen kam.

In der Verbandsgemeinde Südeifel ging es etwas ruhiger zu, aber auch sie wurde getroffen. In Mettendorf musste die Feuerwehr zu drei vollgelaufenen Kellern ausrücken. In Lahr kam es zu einer überfluteten Fahrbahn, dieser Einsatz dauert aktuell noch an. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Mettendorf, Geichlingen und Lahr sowie die Feuerwehr-Einsatzzentrale Südeifel.

Die Menge des Wassers sei schon sehr hoch gewesen, sagt Larisch. „Keller liefen in kurzer Zeit voll, Straßen standen unter Wasser und auch so mancher Hof.“ Ein Haus in Bickendorf sei besonders betroffen gewesen: „Der Keller war bis auf zwei Metern geflutet“, sagt Schlöder.

Anders als beispielsweise bei Hochwassern an der Mosel, habe man angesichts von solchen Starkregenereignissen leider keine Vorbereitungszeit. „Das Wasser kommt und wir müssen reagieren. Nur können wir vorher nicht einschätzen, wo es runter gehen wird“, sagt Schlöder. Vorsorglich gepackte Sandsäcke seien aber eine gute Hilfe gewesen. „Allein in Kyllburg halten wir 3500 Säcke vor. Je 700 stehen als Einheit bereit.

Auch einige Anwohner seien bereits gut vorbereitet gewesen, sagt Larisch. Es zeige sich, dass Seminare und Schulungen die man den Bürgern angeboten habe, Wirkung zeigten. „Eine Frau berichtete, dass sie in der Garage schon Säcke bereit stehen hatte – leider sei sie nur nicht zu Hause gewesen.“

Im Prümer Land blieb es im Wesentlichen bei den drei bereits gemeldeten Ereignissen: Ein umgekippter Kleinstransporter auf der Bundesstraße 51, ein vollgelaufener Keller, um den sich die Feuerwehr Rommersheim kümmerte – und eine kurzzeitige Überschwemmung der Straße im Nachbarort Giesdorf.

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