Vorbildlich in Beruf und Ehrenamt

OLSDORF/BITBURG. Rückkehr zur alten Wirkungsstätte: Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin hat im Bitburger Amtsgericht dem Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht a. D., Oswin Müller aus Olsdorf, das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.

Neben Kommunalpolitikern waren viele Wegbegleiter Oswin Müllers aus der Justiz zum kleinen Festakt nach Bitburg gekommen - allen voran der ehemalige Justizminister Otto Theisen und der Hausherr des Amtsgerichts, Direktor Werner von Schichau. In Bitburg hat mehr oder weniger die "steile juristische Karriere" Oswin Müllers begonnen: In einem kleinen Nebenraum des Gerichts hatte der damalige Justizminister Theisen Oswin Müller zwischen Tür und Angel zum neuen Präsidenten des Verwaltungsgerichts in Koblenz ernannt. "Auf solche Ideen konnte nur Otto Theisen kommen", sagte Müller schmunzelnd. Begonnen hatte er seine berufliche Laufbahn im gehobenen Dienst der Finanzverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften, zweitem Staatsexamen und Promotion, wurde der Olsdorfer 1971 zum Regierungsassessor ernannt und dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz als wissenschaftlicher Mitarbeiter zugewiesen. Noch im selben Jahr wurde er ins Ministerium der Justiz des Landes Rheinland-Pfalz versetzt, wo er als persönlicher Referent des Ministers und Leiter des Ministerbüros eingesetzt war. Ab 1976 war Müller als Richter am Verwaltungsgericht Koblenz tätig, wo er 1978 Präsident wurde. 1980 folgte die Ernennung zum Richter am Bundesverwaltungsgericht. Er gehörte zunächst dem für Rechtsfragen des öffentlichen Dienstes zuständigen zweiten Revisionssenat an. Mit der Ernennung zum Vorsitzenden Richter im Januar 1998 übernahm er den Vorsitz des achten Revisionssenats, der sich mit dem Kommunalrecht und dem Recht der offenen Vermögensfragen befasst. Seit Januar ist der Jurist im Ruhestand. "Dr. Müller hat sich über Jahrzehnte mit großer Hingabe verdienstvoll für die Belange der Allgemeinheit eingesetzt. Sein vorbildliches Wirken sowohl in seinem Beruf als auch bei seinem ehrenamtlichen Engagement rechtfertigt diese hohe Auszeichnung", erklärte Minister Mertin bei der Feier in Bitburg. In besonderer Weise habe sich Müller um die Rechtspolitik verdient gemacht und durch seine außerordentlichen kommunalpolitischen Aktivitäten hervorragendes ehrenamtliches Engagement bewiesen. Während seiner Tätigkeit im Justizministerium hat Müller die Stiftung "Gesellschaft für Rechtspolitik" mitgestaltet. Er gehörte lange Zeit dem Vorstand des Stiftungsvereins an und bis heute ist er Mitglied des Stiftungspräsidiums. Darüber hinaus war er in der Juristenausbildung des Landes Rheinland-Pfalz und seit 1994 als nebenamtliches Mitglied des Justizprüfungsamts des Landes Brandenburg tätig. Zudem hat sich Müller auch in der Kommunalpolitik hervorgetan: Müller war noch im Kreistag des Altkreises Bitburg aktiv und später (1970 bis 1978) im Kreistag Bitburg-Prüm. Von 1974 bis 1994 war er Mitglied des Ortsgemeinderats Olsdorf, von 1970 bis 1978 gehörte er dem Verbandsgemeinderat Bitburg-Land an und war sechs Jahre erster Beigeordneter. In dieser Zeitspanne wurde auch die Verbandsgemeinde Bitburg-Land gegründet - im Zuge der Verwaltungsreform, die Müller mit großem Idealismus, hohem persönlichen Einsatz und umfangreichen Fachwissen begleitete.

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