Wieder Herr auf dem Platz werden

OBERWEIS. Der Sportverein Oberweis will um seinen Sportplatz kämpfen. Dies ist Ziel der Mitglieder, die sich zur außerordentlichen Mitgliederversammlung getroffen hatten.

"Der Sportplatz geht alle Oberweiser an." Diese von Ewald Nosbüsch, Vorsitzender des SV Oberweis, und Ortsbürgermeister Erwin Schmidt ausgegebene Losung traf die Stimmung der Vereinsmitglieder bei deren außerordentlichen Versammlung im Vereinslokal. Und auch das Ziel der Bemühungen von Verein und Ortsgemeinde ist klar: Der Sportplatz muss für den Verein wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Die Kommune strebt deshalb die Rückgabe von Camping- und Sportplatz von der Verbandsgemeinde Bitburg-Land an (der TV berichtete). Der SV Oberweis möchte den Nutzungsvertrag mit dem Pächter des Geländes geändert sehen oder ihn gar kündigen. "Hinter dem Rücken von SV und Gemeinde verhandelt"

Nosbüsch und Schmidt skizzierten noch einmal die hinlänglich bekannte Entwicklung des umstrittenen Geländes vom Bau des Freibads bis hin zu den Verkaufswünschen der VG an einen Investor. Dabei sparte Vereinsvorsitzender Nosbüsch nicht mit Kritik an der Verbandsgemeinde: "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass hinter dem Rücken von Gemeinde und SV verhandelt wurde und etwas mit Gewalt durchgesetzt werden soll." Schmidt, der seinen Unmut über die seiner Meinung nach einseitige Berichterstattung mehrfach zum Ausdruck brachte, machte deutlich, dass die Ortsgemeinde bezweifelt, dass Sport- und Campingplatz in den 70er Jahren rechtmäßig an die Verbandsgemeinde übergegangen sind. Dies werde nun juristisch geprüft, sagte der Ortsbürgermeister. Er ist sicher, dass unter Oberweiser Ägide, keine solch hohen Defizite im Bereich Campingplatz eingefahren würden wie bisher. Außerdem bezweifelten Ortsbürgermeister und Vorsitzender, dass für rund 400 000 Euro ein neuer Sportplatz gebaut werden könne, wie das die VG behaupte. "Ich gehe von 500 000 bis 600 000 Euro Baukosten aus", sagte Schmidt. Er verwies in diesem Zusammenhang auf ein Angebot der VG für einen Ausweichplatz aus dem Jahre 1992. Schon damals sei eine Bausumme von rund 600 000 Euro genannt worden. Die unter Umständen von VG und Kreis bereitgestellten 310 000 Euro seien deshalb viel zu wenig. Aus den Reihen der rund 50 anwesenden Mitglieder wurden immer wieder Forderungen laut, auch den Nutzungsvertrag zwischen SV und Pächter zu überprüfen oder gar zu kündigen. Damit soll auch die zweimonatige Platzsperre im Juli und August vom Tisch sein. Von dieser Sperre ausgenommen seien zwar die Jugendmannschaften, es komme aber immer wieder zu massiven Auseinandersetzungen mit in Oberweis campierenden Niederländern. Ein Redner sprach im Zusammenhang mit dem Verkauf von Raubrittern und ahnungslosen Entscheidungsträgern in Bitburg und in der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinde-Rat. Auch wurde gefragt, warum niemand darüber spreche, wer die in ihrem Inhalt geheimen Verträge - der damalige Bürgermeister Willi Heyen und Pächter Alwin Köhler - ausgehandelt habe. Aber es gab auch moderatere Töne. So wurde beispielsweise die Idee in den Raum gestellt, ob Sportverein und Ortsgemeinde nicht mit der VG darüber verhandeln sollten, eine für Oberweis günstige Finanzierung eines neuen Sportplatzes auszuhandeln. Schließlich werde es aufgrund des Campingbetriebs immer wieder Probleme geben.

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