Gerolstein setzt umweltpolitisches Signal

Gerolstein · Die Stadt Gerolstein will im kommenden Jahr (29. März) die Earth Hour unterstützen, bei der weltweit freiwillig eine Stunde das Licht abgestellt wird. Einen Beschluss zu diesem umweltpolitischen Signal hat der Stadtrat aber abgelehnt. Weil er niemanden bevormunden will.

Gerolstein. Der Antrag, die Stadt Gerolstein möge sich an der Earth Hour (siehe Extra) beteiligen, kam vom Grünen-Stadtratsmitglied Tim Steen. Er begründete: "Mit der Teilnahme an dieser symbolischen Aktion setzt der Stadtrat ein sichtbares Zeichen für den Schutz von Umwelt und Klima und weist auf die Notwendigkeit des sparsamen Umgangs mit Energie zum Schutze des Klimas hin." Der Sinnhaftigkeit des Vorhabens wollte zwar niemand widersprechen, dennoch entfachte sich eine kontroverse Diskussion. Allen voran ging der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Hauth auf Distanz. Er sagte: "Ich halte nichts von dem Antrag, dass der Stadtrat dazu einen Beschluss fassen soll, denn ich bin gegen die Bevormundung unserer Bürger." Und in Anspielung auf den von den Grünen geforderten Veggie-Day, bei dem die Bürger jeweils donnerstags in Kantinen und Großküchen auf Fleisch verzichten sollten, sagte er trotzig: "Ich werde beispielsweise auch weiterhin Donnerstag mein Stück Fleisch essen."Erboste Reaktionen

Das wiederum brachte andere Stadträte auf den Plan. Und auf die Palme: "Horst Lodde (Bündnis 90/Die Grünen) entgegnete: "Zu solch einer Haltung fällt mir nur ein Wort ein: Kleingeistigkeit." Ursula Ackermann (BUV) machte einen Vorschlag, dem sich letztlich der gesamte Stadtrat anschloss: "Es geht doch gar nicht um Bevormundung. Wir machen das als Stadt und bitten die Bürger, sich zu beteiligen." mh Eifel-Echo: Was halten Sie von der Earth Hour. Nehmen Sie auch daran teil? Sollten sich noch mehr Kommunen an der Aktion beteiligen?Schreiben Sie uns eine kurze Mail an eifel-echo@volksfreund.de Bitte nennen Sie dabei Ihren vollständigen Namen und Ihren Wohnort.Extra

Bei der Earth Hour (engl: Stunde für die Welt) schalten Menschen in aller Welt für eine Stunde am gleichen Abend ihr Licht aus. Unzählige Gebäude und Sehenswürdigkeiten in Tausenden Städten versinken dann 60 Minuten lang im Dunkeln - als globales Zeichen für den Schutz des Planeten. 2013 wurde sie zum siebten Mal veranstaltet. Ziel ist nicht nur die Energieeinsparung in besagter Stunde. Vielmehr sollen dadurch weltweit Menschen bewegt werden, umweltfreundlicher zu leben und zu handeln. Die nächste Earth Hour ist am 29. März 2014. mh Extra

 Wie hier zu sehen ist, wird während der Earth Hour für eine Stunde das Licht am Bamberger Brückenrathaus in Bayern ausgeschaltet. Foto: dpa

Wie hier zu sehen ist, wird während der Earth Hour für eine Stunde das Licht am Bamberger Brückenrathaus in Bayern ausgeschaltet. Foto: dpa

Wenn du das Licht in deinem Kinderzimmer anmachst, wird Strom verbraucht. Der wird entweder im Atomkraftwerk oder durch Windkraftanlagen hergestellt. Das verschmutzt oder verschandelt die Umwelt und kostet viel Geld. Daher müssen deine Eltern allen Strom, den ihr in eurem Haus verbraucht, bezahlen. Es ist also aus mehreren Gründen gut, nur wenig Strom zu verbrauchen. Die Stadt Gerolstein will im nächsten Jahr am 29. März auch Strom sparen und für eine Stunde die Lichter in öffentlichen Gebäuden ausschalten - und hofft, dass viele in der Eifel dem Beispiel folgen. Während dieser einen Stunde machen viele Menschen auf der ganzen Welt mit. Die Erfinder haben das Earth Hour genannt. Das ist Englisch und heißt so viel wie "Stunde für die Welt". mh

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