Büdlicher und Breiter tendieren in Richtung Schweich

Büdlich · 70 Bürger aus Büdlich und Breit haben die Gelegenheit genutzt, als Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo in einer Versammlung Rede und Antwort zur Kommunalreform stand. Gefordert wurde, die Bürger nach ihren Wünschen zu befragen.

Büdlich. Mit seinem Appell an das Wir-Gefühl in der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang und seinem Plädoyer für Verhandlungen mit Morbach konnte Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo bei der Bürgerversammlung in Büdlich nicht landen.
Die Menschen fühlten sich Schweich zugehörig, war aus den Reihen der 70 Bürger aus Breit und Büdlich zu hören. Dennoch verlief die Veranstaltung sachlich. Einige Bürger sprachen sich für eine Bürgerbefragung zur Reform aus.
Kommunal- reform


Franz-Josef Münster, der in Büdlich bereits bei 75 Prozent der 170 Wahlberechtigten Unterschriften für einen Wechsel in die VG Schweich gesammelt hat, forderte gar einen Bürgerentscheid, der für den Ortsgemeinderat bindend wäre. Drum herum stellten die Bürger jede Menge Fragen. Nein sagte Dellwo, als er gefragt wurde, ob der Wechsel in einen anderen Kreis für Ortsgemeinden verboten sei. An anderer Stelle räumte er jedoch ein, dass der Stimme des Kreises großes Gewicht eingeräumt werde, auch wenn er zur Reform nur gehört werden müsse. Klar ist: Der Kreis will keine weiteren Ortsgemeinden verlieren, Trittenheim soll Ausnahme bleiben. Bleiben die Ortsgemeinden auch im Falle einer Zwangsfusion mit der aus Ortsbezirken bestehenden Einheitsgemeinde Morbach erhalten? Dellwo antwortete mit Ja und verwies auf ein aktuelles Schreiben aus dem Innenministerium dazu.
Auch an Kritik bekam Dellwo einiges zu hören. Der VG-Rat sei arrogant, wenn er über die Köpfe der Bürger hinweg entscheide, nur noch mit Morbach zu verhandeln, sagte ein Bürger. Und die Ortsbürgermeister? Sie zeigten sich offen für Bürgerbefragungen. Büdlichs Ortschefin Gabriele Schleimer wies dennoch darauf hin, dass die kleinen Hunsrückorte ihrer Meinung nach in einer fusionierten Kommune mit Morbach besser aufgehoben seien als in der VG Schweich mit vielen großen Ortschaften.
Der Gemeinderat Breit beschloss derweil einstimmig, die Verwaltung der VG Thalfang aufzufordern, bis 31. Dezember dieses Jahres Zahlenmaterial der Gemeinden Schweich, Hermeskeil, Bernkastel-Kues und Morbach zusammenzustellen, damit eine Basis für eine Entscheidung vorhanden ist. Im Frühjahr 2012 soll dann die Entscheidung fallen, mit welcher Kommune die Gemeinde eine Fusion anstreben will. Außerdem wollen die Breiter wissen, welche VG bereit wäre, sie aufzunehmen. Dafür will der Bürgermeister schon im Dezember Kontakt mit Bernkastel-Kues, Schweich und Hermeskeil aufnehmen. mai/cst
Extra

Weitere Neuigkeiten zur Reform: Der Gemeinderat Neunkirchen macht Druck. Er hat beschlossen, dass Ortsbürgermeister Richard Pestemer den VG-Rat Thalfang in seiner Sitzung am 21. Dezember auffordert festzustellen, ob Morbach im Rahmen der Fusionsverhandlungen die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden garantiere. Falls nicht, soll Pestemer beantragen, dass der Rat die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Auch soll der Ortschef den Rat auffordern, mit Hermeskeil, Schweich und Bernkastel-Kues zu verhandeln. Dann soll es Anfang 2012 einen Bürgerentscheid geben.

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