Geschichte Thalfanger unternehmen eine Reise in die Vergangenheit

Thalfang · Eine Fotowand am Villeneuver Platz in Thalfang zeigt ab sofort in insgesamt 17 großformatigen Bildern, wie der Ort einst aussah.

Geschichte : Thalfanger  unternehmen   eine Reise in die Vergangenheit
Foto: TV/Lambrecht, Jana

Historische Fotos sind unersetzliche Zeitzeugnisse. Lichtbildner hielten auch in Thalfang das Dorf in früheren Zeiten auf Fotos fest. Seit vielen Jahren sichtet Reinhold Anton bei seinen Mitbürgern solche Schätze der Vergangenheit, um sie, digital aufbereitet, für künftige Generationen zu sichern.

Bislang wurden immer nur CDs veröffentlicht. Jetzt aber sind 17 großformatige Bilder auf einer Wand am Villeneuver Platz zu sehen. Bis zu 100 Jahre alt sind die Aufnahmen, die jedem Betrachter verdeutlichen, wie sehr sich Thalfang gewandelt hat. „So positiv kann sich ein Dorf verändern, vor allem, wenn viele Ehrenamtliche mitwirken“, freut sich Ortsbürgermeister Burkhard Graul über den neuen Anziehungspunkt.

„Ich habe tausende Bilder von Thalfang gesammelt“, sagt Anton, der auch das Konzept für einen Flyer für diese Freiluftdauerausstellung entwickelte. Der Ehrenamtler und ehemalige Lehrer machte sich die Auswahl nicht leicht, denn auf seiner Thalfang-CD sind allein schon 130 historische Bilder.

Ein junges Pärchen aus Stuttgart sieht die Bilder, bleibt stehen und schaut sie sich genau an. Matthias Urmetzer staunt: „Das Dorf war ja früher viel kleiner.“ Seine Frau Sophie findet: „Das ist spannend zu sehen, wie sich ein Ort im Laufe der Zeit verändert hat.“

Im Urlaub hatte Reinhold Anton große Fotos vor historischen Gebäuden entdeckt. Das Bild jeweils vor das entsprechende Haus zu stellen, ist jedoch aufwendig und damit teuer. „Da müsste jeweils eine Genehmigung eingeholt, ein Stück Grund erworben und ein Ständer aufgestellt werden“, macht er deutlich. Außerdem müsste das alles ja noch gepflegt werden.

Zusammen mit Ortschef Graul entwickelte er eine andere Idee: Die Mauer nahe des Villeneuver Platzes, die einen Neuanstrich gut vertragen würde, könnte sich für diese Freiluftpräsentation eignen. Die Ortsgemeinde setzte diese instand. Der Förderverein Brauchtums- und Kulturpflege nahm Kontakt mit Wirtschaftsförderer Dr. Josef Adams auf, und gemeinsam wurden Leader-Mittel bei der EU beantragt, die in Höhe von 2000 Euro auch bewilligt wurden.

„Dieser Rundgang ist nicht nur für Touristen wichtig, sondern gerade für Einheimische“, findet Adam. So kann das Heimatgefühl verstärkt und erkannt werden, was hier alles geschafft wurde.

Mit dem Faltblatt in der Hand können Interessierte den Rundgang gemütlich absolvieren, denn alle Punkte sind ganz in der Nähe. Auf zwei Seiten sind die Schönheiten des Luftkurortes, die Historie und seine Sehenswürdigkeiten erklärt, der 633 erstmals urkundlich erwähnt wurde – ein Streifzug durch die Geschichte. Feriengäste und Einwohner können so viel über ein geschichtsträchtiges Stück Hunsrück lernen.

Die an der Wand ausgestellten Fotos können bei Reinhold Anton unter Telefon 06504/541 bestellt werden. Wenn es keine Flyer direkt an der Fotowand mehr gibt, sind diese in der Tourist-Information und in einigen Geschäften im Ortskern erhältlich.

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