Aktionserlebnisse, die es in sich haben

Wie wichtig es ist, das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr zu schulen, bewies der ADAC kürzlich wieder einmal eindrucksvoll im Bereich der Regionalen Schule in Kell am See.

 Eine Rechnung, die lebensrettend sein kann: Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg. TV-Foto: Hans Muth

Eine Rechnung, die lebensrettend sein kann: Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. (hm) Die Bartholomäusstraße in Kell am See ist in beide Richtungen gesperrt. In Höhe der Regionalen Schule ist Action angesagt. Die Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufen mit Konrektor Herbert Behres und Lehrerin Elfriede Nauroth haben sich um einen PKW versammelt, der mehrfach die Aufschrift "Achtung Auto" trägt.

Inmitten der jungen Meute eine junge Frau, eine Moderatorin vom ADAC, wie sich herausstellt, im intensiven Gespräch mit den Kindern. Cornelia Born wurde von Behres über den ADAC angefordert. "Ich bin von der Aktion ‚Achtung Auto' begeistert", erklärt Behres. "Hinzu kommt, dass das komplette Programm für uns als Schule kostenfrei ist. Das ist sehr dankenswert, denn die finanziellen Mittel könnten wir einfach nicht aufbringen."

Die Aktion ist äußerst effektiv und kommt hervorragend bei den Kindern an. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt drei Aktionserlebnisse, die es in sich haben. Getestet und geschult werden der Reaktionsweg, der Bremsweg und der Anhalteweg. Dass die beiden Erstgenannten den Anhalteweg ergeben, haben die Kinder schnell begriffen.

Von einer Startlinie aus rennen sie auf Kommando los und sollen fünf Meter weiter exakt auf der Ziellinie anhalten. Das ist die Vorgabe. Doch keines der Kinder schafft das. Einige kommen erst drei Meter, andere nach zwei oder einem Meter hinter der gedachten Haltelinie zum Stehen. Eine rege Diskussion mit Cornelia Born beginnt. Wie groß muss der Anhalteweg des viel schwereren Autos sein, das ja auch noch viel schneller fährt?

Alle dürfen in dem Opel Corsa des ADAC nacheinander in Gruppen mitfahren. Doch zuerst zeigt die Moderatorin, wie schnell 30 Stunden-Kilometer eigentlich sind. Einige Schüler fahren mit und glauben, auf der Straße zu schleichen. Dann stehen sie am Straßenrand und erleben die Geschwindigkeit von außen. Auch Behres ist beeindruckt: "Man unterschätzt ganz einfach die Geschwindigkeit."

Doch dann heißt es anschnallen für jeweils drei Mitfahrer. Mit 40 Stundenkilometern vollführt Cornelia Born eine Vollbremsung. Alle Kinder dürfen einmal mitfahren. Sie sind begeistert, aber auch stark beeindruckt, "wie stark man beim Bremsen nach vorne gedrückt wird".

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