Der Wilde Westen macht Musik

Hermeskeil · Mehr als 500 Zuhörer haben hören und auch sehen wollen, was die Stadtkapelle Hermeskeil aus dem Thema Wilder Westen macht. Nicht nur die Musik, vor allem die Atmosphäre ließ ein authentisches Westerngefühl aufkommen. Cowboys, Indianer und Saloongirls spielten auf. Und diesmal wurde sogar gesungen.

Hermeskeil. Eine Stadtkapelle Hermeskeil setzt sich nicht einfach auf die Bühne und beginnt zu spielen. Dieser Verein inszeniert seine Konzerte. So viele Register wie diesmal sind jedoch noch nie gezogen worden. Der Wilde Westen hielt Einzug in die Hochwaldhalle.
Mehr als 500 Zuhörer wollten sich von dieser Atmosphäre gefangen nehmen lassen. Los ging das schon im Foyer, wo der Westernclub Thiergarten ein Indianer-Tipi aufgestellt hatte und zeigte, was man im Wilden Westen zum Überleben so alles brauchte.
Neuzugang am Saxophon


Die 64 Musiker, darunter der Neuzugang am Altsaxophon, Kristin Becker (17), ließen ihre schmucken Konzertanzüge im Kleiderschrank. Stattdessen spielten Cowboys, Indianer- Squaws, Soldaten und auch ein paar Saloon-Girls die Musik. Diese stammte vor allem aus den großen Filmwestern der letzten Jahrzehnte.
"Wir haben so viele Westernstücke im Repertoire. Da kam die Idee auf, daraus mal ein ganzes Konzert zu machen", erklärt Vereinssprecherin Sophie Schäfer die Vorgeschichte.
Es wurde ein Abend, der bis in kleinste Details durchgeplant war, vom Hufeisen an der Wand, über Strohballen auf der Bühne bis zu Goldnuggets und Kakteen auf den Tischen.
Dirigent Gerhard Piroth kam nicht einfach so auf die Bühne, nein, er musste sich den Weg "freischießen" und schleppte einen Sattel durch den Saal.
Neu war auch, dass gesungen wurde. Bei zwei Titeln, dem Halleluja Trail von Elmar Bernstein und The Battle Hymn of the Republic, arrangiert von Fulvio Creux, wirkte der Chor Ton-in-Ton mit. Verstärkt durch singende Musiker hatte Dekanatskantor Rafael Klar parallel zum Orchester Proben abgehalten.
Ben Cartwright ist auch dabei


Was die besondere Gänsehaut- Atmosphäre hervorrief, waren die zur Musik passenden Filmausschnitte auf einer großen Leinwand.
Da tanzte Kevin Kostner mit dem Wolf, Die Glorreichen Sieben sorgten für Gerechtigkeit und Zwei Glorreiche Halunken machten den Westen unsicher. Saloondame Nadine Thielen führte durch den Abend, an dem die wohl berühmteste Mundharmonika der Welt aus Spiel mir das Lied vom Tod nicht fehlen durfte. Auch Ben Cartwright von der Ponderosa- Ranch (Bonanza) und Winnetou waren musikalisch präsent.
"Das hat mir gut gefallen. Ich bin Fan von Western-Musik", sagte Zuhörerin Monika Weber (48) aus Hermeskeil. "Die Idee ist toll. Dieses Konzert ist doch mal was anderes", meint Frank Hartmann (38) aus Hermeskeil.
Bei der Stadtkapelle können Musikfreunde nicht nur Musik hören, sondern bekommen auch was für die Augen geboten.

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