Die Alm soll aufblühen

Wadrill. Der Stadtmarketing-Ausschuss der Stadt Wadern will die Alm touristisch stärker nutzen. Noch zu klären sind allerdings die Finanzierung der nötigen Baumaßnahmen und die Pachtregelung.

 Für die Sanierung der Hochalm Wadrill kommen auf die Stadt Wadern Kosten von 27 000 bis über 60 000 Euro zu. Die Stadtväter hoffen auf Sponsoren aus der Wirtschaft. Foto: SZ

Für die Sanierung der Hochalm Wadrill kommen auf die Stadt Wadern Kosten von 27 000 bis über 60 000 Euro zu. Die Stadtväter hoffen auf Sponsoren aus der Wirtschaft. Foto: SZ

In einem Punkt waren sich die Vertreter der Ratsfraktionen im Waderner Stadtmarketing-Ausschuss einig: Die Hochwaldalm bei Wadrill soll beim touristischen Konzept der Stadt Wadern weiterhin eine zentrale Rolle spielen, denn sie stellt auf Grund ihrer Einzigartigkeit im Saarland ein so genanntes Alleinstellungsmerkmal für Wadern dar.Direkte Förderung unrealistisch

Helmut Turner (CDU) hätte es darum gerne gesehen, dass der Landkreis sich stärker und dauerhaft bei der Sanierung der Almhütte einbinden lässt, da auch der Kreis ganz stark auf die Trumpfkarte Tourismus setze. Doch das scheint nicht so ganz einfach, wie Bürgermeister Fredi Dewald erläuterte: So habe Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich in einem Gespräch mit der Stadtverwaltung deutlich gemacht, dass eine direkte Förderung des Projekts für den Kreis unrealistisch erscheine. Denkbar sei lediglich eine Umwidmung von Eigenmitteln der Stadt Wadern, die eigentlich für die Erschließung der Burg Dagstuhl vorgesehen sind. Dazu müsste allerdings zunächst die Satzung der Kulturstiftung des Landkreises geändert werden, was nach Information der Landrätin allerdings noch in diesem Jahr geschehen soll. Für die Stadt Wadern stehen dort grundsätzlich 25 000 Euro zur Verfügung, die nach Einschätzung der Kreisverwaltung auch noch in diesem Jahr ausgezahlt werden könnten. Wenn der Kreis diese Summe für die Erschließung der Burg Dagstuhl gewähren würde, könnte die Stadt den gleichen Betrag aus ihren eigenen Mitteln herausnehmen und für die Sanierung der Hochwaldalm verwenden. Weitere Zuschussmöglichkeiten bieten sich nach Auskunft von Bürgermeister Dewald über das Wirtschaftsministerium, das über die Tourismusförderung 15 Prozent der Kosten sowie aus Dorferneuerungs-Mitteln noch einmal 50 Prozent abdecken könnte. Die notwendigen Investitionen zur Abwasserbehandlung und -entsorgung könnten über die Aktion "Wasserzeichen" zur Hälfte bezuschusst werden. Die entsprechenden Zuschussanträge wurden nach Mitteilung des Waderner Bürgermeisters Anfang März gestellt, eine Förderzusage steht indes noch aus. Frank Hiery (ProHochwald) gab vor diesem Hintergrund zu bedenken: "Je nach Bauvariante kommen auf die Stadt für die Sanierung der Alm Kosten zwischen 27 000 und rund 60 000 Euro zu, und die würden sogar noch steigen, wenn die Zuschüsse nicht so fließen, wie die Stadt das einplant." Gerd Schillo (SPD) sagte: "Wir müssen jetzt abwarten, wie die Gespräche mit den Zuschussgebern laufen, und müssen dann entscheiden, für welche Variante bei der Sanierung wir uns entscheiden." Michael Dewald (SPD) regte an, dass man zur Minimierung der Kosten auf die Suche nach Sponsoren gehen solle: "Die Almhütte als touristisch erschlossenes Objekt könnte für den ein' oder anderen Sponsor aus der Wirtschaft durchaus interessant sein." Wenn diese Fragen alle geklärt sind, muss auch noch eine tragfähige Lösung der Eigentumsverhältnisse getroffen werden. Denn die sind im Fall der Hochwaldalm durchaus verwickelt: Grund und Boden, auf dem die Hütte steht, gehören der Gehöferschaft Wadrill, einem Zusammenschluss privater Waldbesitzer. Eigentümerin der Almhütte wiederum ist die Weidegenossenschaft Hochwald. Für die künftige touristische Nutzung ist es erforderlich, dass die Stadt die Parzelle, auf der sich die Almhütte befindet, langfristig von der Gehöferschaft pachtet. Nur dann können laut Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich Zuschüsse gewährt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort