GroSSprojekt

Zum Bericht "Ab sofort wird öffentlich diskutiert" (TV vom 17. Februar)

Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Darin berichtet der TV, dass die Porr AG das Wellener Werk so organisieren möchte, "dass der Ort möglichst wenig darunter leidet". Der Wellener Ortsbürgermeister war zwar bei diesem nicht-öffentlichen Treffen anwesend, der Ortsbürgermeister von Nittel, dessen Gemeinde bekanntlich am stärksten vom Abfallversatz betroffen sein wird, war jedoch nicht eingeladen. Und die Bürgermeister von Temmels und Grevenmacher ebenso wenig, obwohl allen klar ist, dass die zusätzlichen LKW in Wellen nicht plötzlich vom Himmel fallen. Wie ernst meint die Porr AG ihr Angebot also, wenn sie Gespräche anbietet? Warum haben sich die neuen Besitzer der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) Wellen nicht die von den Bürgern gewählten Vertreter als Verhandlungspartner ausgesucht? Dann hätten sie wenigstens den Anschein erweckt, dass wir als Betroffene Einfluss darauf haben, wer unsere Zukunft aushandelt. Soweit ich weiß, leben wir immer noch in einer Demokratie. Da bestimmen nicht private Investoren in einem Hinterzimmer mit von ihnen "ausgewählten Vertretern" (Zitat von TKDZ-Geschäftsführer Rainer Adami, Infoveranstaltung in Wellen vom 16. Januar) über die Zukunft einer ganzen Region. Es wäre auch hilfreich gewesen, mit eigenen Augen zu sehen, welche Forderungen unsere Stellvertreter am Runden Tisch aufgestellt haben und was sie in der Sache erreichen konnten. Ein nachträgliches Protokoll auf einer Vereinshomepage hilft da nicht weiter. Schließlich ist ein eingetragener Verein eine abgeschlossene Gruppe von freiwilligen Mitgliedern ohne Außenlegitimation und keine repräsentative Bürgervertretung. Für mich bleibt die Frage: Sollen die Bürger mit Hilfe dieses Runden Tisches wirklich gehört oder nur ruhiggestellt werden? Anja Dumjahn, Temmels

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