Ideen fürs Feuerwehrmuseum

Wie soll das Innenleben des künftigen Feuerwehrmuseums in Hermeskeil aussehen? Der TV stellt die Ideen der Fachplaner vor, die über die reine Ausstellung von gesammelten historischen Geräten und Fahrzeugen weit hinausgeht. Sie wollen vielmehr für 300 000 Euro das Museum zu einem Erlebnisort für die ganze Familie machen.

Hermeskeil. Den Grundstock für das geplante rheinland-pfälzische Feuerwehrmuseum gibt es schon. Ex-Wehrführer Ernst Blasius und seine Hermeskeiler Kameraden haben im Laufe der Zeit fast 1700 Geräte, Uniformen, Abzeichen und Fahrzeuge gesammelt, die die Entwicklung des Feuerwehrwesens veranschaulichen.

Diese Exponate - die ältesten stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert - wurden zunächst in der "Feuerpatsche", einem Haus in der Bahnhofstraße, ausgestellt. Momentan sind sie provisorisch in einer Lagerhalle im Industriegebiet untergebracht. Etwa 80 Prozent dieser Stücke sollen laut Blasius auch im künftigen Feuerwehrmuseum ihren Platz finden, das für 3,66 Millionen Euro auf dem "Neuen Markt" entstehen soll.

Aber: "Die bestehende Sammlung hat eher den Charakter einer Aufbewahrungsstätte, die sich spezifisch an Feuerwehrleute richtet." Das sagt Ralf Nähring, Chef des Kölner Büros "Dreiform". Er hat den Auftrag erhalten, ein Konzept für das Innenleben des wichtigsten Bauprojekts in der Hochwaldstadt zu erstellen.

Um es zu einem überregionalen Anziehungspunkt zu machen und eine deutlich größere Zielgruppe an Besuchern anzusprechen, soll das neue Hermeskeiler Feuerwehrmuseum ein "Erlebnisort werden, in dem der ganzen Familie Wissen unterhaltsam vermittelt wird", so der Anspruch von Nähring.

Die 1085 Quadratmeter große Ausstellungsfläche soll deshalb dramaturgisch in mehrere "Erlebnisräume" eingeteilt werden. Zum Auftakt soll der Besucher Grunsätzliches über die Gefahren, aber auch die Faszination und die Bedeutung des Elements "Feuer" erfahren. Unter dem Schlagwort "Ereignisse" werden die Aufgaben der Brandschützer dargestellt, unter dem Titel "Protagonisten" die Geschichten von Rettern und Opfern erzählt.

Platzmäßig der größte Raum wird dem Thema "Werkzeuge" eingeräumt. In diesem Bereich finden sich die Fahrzeuge, Uniformen und Ausstattungsgegenstände, die Feuerwehrleute von früher bis heute genutzt und getragen haben. In jedem Raum zieren Grafikbänder die Wände. In der Mitte steht eine Infobox mit mehreren Schubladen, die eine multimediale Einführung ins betreffende Thema bietet. Geplant sind Vorführräume, in der Feuerwehrleute zum Beispiel Fettexplosionen zeigen können.

"Jeder Raum soll außerdem ein Highlight enthalten", sagt Nähring. Gedacht ist unter anderem an ein Rauchhaus, in dem deutlich wird, wie sich der Qualm in einem Gebäude ausbreitet. Beabsichtigt ist auch, dass die Besucher Filmszenen von Feuerwehreinsätzen verfolgen können.

Alles in allem wird die Innenausstattung circa 300 000 Euro kosten. Im Hermeskeiler Stadtrat, der vorige Woche dem Gesamtprojekt Feuerwehrmuseum zustimmte (der TV berichtete), hätten sich zwar mehrere Mitglieder einen geringeren Betrag gewünscht. Inhaltlich wurde das Konzept von "Dreiform" aber gelobt.

Letztlich schloss sich das Gremium der gemeinsamen Argumentation von Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) und VG-Chef Michael Hülpes (CDU) an. Beide hatten darauf hingewiesen, dass sich die Ausstellung in Hermeskeil von den anderen 30 Feuerwehrmuseen in Deutschland qualitativ abheben sollte. Moser: "Wenn man aber einen gewissen Anspruch erhebt und ein attraktives Museum schaffen will, dann reicht es nicht aus, nur Fahrzeuge und Vitrinen mit Schildern aufzustellen. Da geht nämlich keiner hin."

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