Kabarett im Zeichen der Mistgabel

Hermeskeil · Mistcapala ist mittelhochdeutsch und bedeutet Mistgabel. Es ist der Name eines Ensembles aus Landsberg am Lech, das mit seinen Liedern und einer ganzen Bühne voller Instrumente virtuos umgeht. Hermeskeiler Kultur (er) Leben wurde durch die vier Herren in Schwarz akustisch sehr bunt.

 Das Herrenquartett Tobias Klug, Armin Federl, Vitus Fichtl und Tom Hake (von links) spielten das Lied vom „Unlustknaben“ sehr anschaulich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Das Herrenquartett Tobias Klug, Armin Federl, Vitus Fichtl und Tom Hake (von links) spielten das Lied vom „Unlustknaben“ sehr anschaulich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Hermeskeil. Mistcapala klingt sehr akademisch und klug. Das Wort stammt jedoch aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet schlicht Mistgabel. Vier Herren in Schwarz betreten die Bühne im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus. Eine Mistgabel haben sie für ihren Auftritt bei Kultur (er) Leben nicht mitgebracht, dafür eine volle Breitseite an Instrumenten, die auch den rund 60 Zuhörern nicht alle bekannt waren.
Seit 15 Jahren unterwegs


"Mit unserem Musikkabarett haben wir ein Alleinstellungsmerkmal", sagt Armin Federl, der Akkordeon und "Brummtopf" spielt. 15 sind es an der Zahl, davon allein vier Dudelsäcke verschiedenster Bauart. Und 15 Jahre sind die Vier auch schon zusammen unterwegs.
Eher zufällig ist der Vorsitzende des Beirates Kultur (er) Leben, Willi Auler, auf diese Truppe gestoßen: "Die sind bei uns noch nicht so bekannt, aber ich bin sicher, das wird sich heute Abend ändern."
Tom Hake, Dudelsackvirtuose und Schauspieltalent, erklärt: "Landsberg am Lech, da kommen die glücklichsten Menschen her." Bass-Mann Tobias Klug ergänzt: "Aber auch da muss man mal raus."
Einen roten Faden gibt es nicht im Programm, aber immer was zu lachen. Wie beispielsweise die Kontrolle an der Schweizer Grenze, bei der Grenzbeamter Tom Hake vermutet, dass das Fell eines toten Tieres als Dudelsack getarnt geschmuggelt werden soll. Auch als grantelnder, völlig unmusikalischer älterer Herr überzeugt er: "Bei mir macht die Lebensfreude eine Verschnaufpause." Als "Unlustknabe" zeigt er viel Haut, als Hausmeister viel Frust und als Howard-Carpendale-Double viel Nähe zum Publikum. Vitus Fichtl verwandelt sich mit den eigenen Socken in die Disney-Figur Goofy.
"Das war super. Die sind absolut originell", sagt Herbert Seer aus Hermeskeil. Und außerdem lerne man noch unbekannte Instrumente kennen. "Feinsinnig und erquickend", charakterisiert Christine Bäumler aus Hermeskeil den Auftritt, und: "Das war mal was ganz anderes."
Anders war beispielsweise auch die Version von Maurice Ravells Bolero auf der Gitarre, dem Bass, Akkordeon, Klarinette und Dudelsack. Am Schluss kam ein "Harfenstück to go" als Wink mit dem Zaunpfahl, dass jetzt Feierabend ist. Wo der Ausgang ist, bekamen das Publikum vorgesungen: "Da, da, da..." Willi Auler ist der Ansicht: "Wer das nicht erlebt hat, hat echt was verpasst."
Weitere Informationen auf <%LINK auto="true" href="http://www.mistcapala.de" text="www.mistcapala.de" class="more"%>. doth
Extra

Schlussakkord der Veranstaltungsreihe: Am Samstag, 23. April, spielt im Mehrgenerationenhaus ab 20 Uhr das Peter Berg Jazz Orchester aus dem saarländischen Braunshausen. Edi Köhldorfer und Thomas Gansch sind zwei bekannte Größen in der Jazzwelt. Gespielt wird ein Querschnitt des typischen Big-Band-Sounds, aber auch Lieder, die nicht jedermann bei diesem Orchester erwarten würde. Karten gibt es unter <%LINK auto="true" href="http://www.ticket-regional.de" text="www.ticket-regional.de" class="more"%> , in der Buchhandlung Lorenzen, bei Schreibwaren Theis sowie Haag Schmuck & Uhren und bei der Ticket-Hotline 0651/7199-996.

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