Keller Gemeindewald wirft 200 000 Euro Gewinn ab

Kell am See · Enorme Preissteigerungen haben der Ortsgemeinde Kell große Gewinne aus dem Holzverkauf beschert. Unterm Strich steht in diesem Jahr ein Überschuss von rund 200 0000 Euro. Auch 2012 rechnet Revierförster Axel Weber mit einem Überschuss in dieser Größenordnung.

Kell am See. Die Bewirtschaftung des Gemeindewalds hat sich in diesem Jahr für die Ortsgemeinde Kell geradezu als Lottogewinn entpuppt. "Ursprünglich war ein Überschuss von 53 500 Euro geplant. Erreicht wird wahrscheinlich ein Betrag von 202 000 Euro", sagte Revierförster Axel Weber und brachte die Ratsmitglieder zum Staunen. Mehr noch: "Es liegt noch Holz im Wert von 120 000 Euro im Wald, das noch nicht verkauft ist", so Weber.
Der Revierförster rechnet damit, dass diese Stämme so um die Jahreswende herum einen neuen Besitzer finden und damit die Bilanz noch besser ausfällt. Ursache sind die guten Preise, die binnen eines Jahres von 65 auf fast 100 Euro pro Festmeter gestiegen sind.
7300 Festmeter Holz wurden dieses Jahr auf der 850 Hektar großen Fläche des Gemeindewalds Kell gefällt. "Um die Nachhaltigkeit im Wald zu gewährleisten müssen wir im Jahr 2012 beim Holzeinschlag auf 5800 Festmeter runter", sagte der Forstmann.
Dennoch rechnet Weber erneut mit knapp 200 000 Euro Überschuss.
"Da werden ja richtig große Summen bewegt", sagte Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU).
Dennoch gibt es bei diesem erfreulichen Ergebnis einen Wermutstropfen. "Der Borkenkäferbefall kostet uns bares Geld", bedauerte Weber. 15 bis 30 Prozent Abschlag im Preis müssen da hingenommen werden. "Da sind bei 2000 Festmetern schnell mal 60 000 Euro futsch", so Weber.
Beim Brennholz wird es allmählich eng im Keller Forst. "1600 Raummeter Brennholz, wie in den zurückliegenden Jahren verkauft wurden, kann unser Wald auf Dauer nicht bringen", machte der Ortschef klar. Es müsse über eine Mengenbegrenzung diskutiert werden. "Rundum sind noch Reserven", so Förster Weber.
Beim Brennholzpreis liegt die Ortsgemeinde weiter unter dem von Landesforsten empfohlenen Niveau. Brennholzkunden zahlen für die Dreimeterstücke am Weg pro Raummeter 32 statt der mittlerweile üblichen 37 Euro. doth
Extra

Bislang müssen Privatleute, die im Wald arbeiten, nur den sicheren Umgang mit der Kettensäge nachweisen. Die Berufung auf langjährige Erfahrung reicht jedoch ab 2013 nicht mehr. Die zertifizierten Forstbetriebe, und das sind fast alle Reviere, müssen dann den "Kettensägenführerschein" verlangen. Auskünfte über das Kursangebot und den Brennholzverkauf gibt das Forstamt Saarburg unter Telefon 06581/9263-0. Mehr über Holz und seine Nutzung steht im Internet unter www.wald-rlp.de. doth

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