Klimaschutz und Kita-Ausbau

Nach einem bewegten Jahr 2010 blickt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden im TV-Interview auf die wichtigsten Aufgaben für 2011. Dazu gehören die Planungen für ein neues Einkaufszentrum in der Konzer Innenstadt genauso wie der Bau des neuen Schwimmbads am Konzer Schulzentrum.

 Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Christian Kremer

Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Christian Kremer

Konz. Obwohl 2010 ein Jahr war, in dem die weltweite Wirtschaftskrise überwunden werden musste, bewertet der Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt Konz, Karl-Heinz Frieden, das vergangene Jahr überwiegend positiv. Kritik äußert er vereinzelt mit Blick auf das Vorgehen von Landesbehörden.

Was ist aus Sicht der Verwaltung im Jahr 2010 besonders gut gelaufen?

Karl-Heinz Frieden: Besonders hervorheben möchte ich, dass wir schon 2010 die Förderbescheide für die Programme "Aktive Stadtzentren" und "Soziale Stadt" bekommen haben. Damit haben wir nicht gerechnet. Mein besonderes Dankeschön gilt den Mitarbeitern, die sich darum gekümmert haben.

Auch der Wasserliefervertrag mit Luxemburg, den wir dieses Jahr unter Dach und Fach gebracht haben, und die Bewilligung für die Ganztagsschule in Nittel sind große Erfolge.

In welchen Bereichen hatten Sie am meisten in der Verwaltung zu tun?

Frieden: Viel Arbeit gab es mit den Projekten, die im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket II stehen. Das sind Maßnahmen mit großem personellen Aufwand, die bis Ende 2011 abgerechnet sein müssen - zum Beispiel der Ausbau der alten Realschule in der Wiltinger Straße zu einem Bürgerzentrum mit Kita, die energetische Sanierung der Grundschulen St. Nikolaus oder Nittel. Zudem sind fast alle Kitas in der gesamten VG in einer Erweiterungsphase um die Plätze für Ein- und Zweijährige anzubieten. Was war für Sie das wichtigste Projekt im vergangenen Jahr?

Frieden: Extrem wichtig ist, dass wir einen Investor für das Grundstück am Kreisel "Blaue Säule" (Anmerkung der Redaktion: an der Ecke Grana-/Lessingstraße) gefunden haben. Die Trierer Bürgerverein GmbH hat das Grundstück gekauft und plant zurzeit ein neues Einkaufszentrum. Davon erwarte ich mir einen gewaltigen Impuls für die Entwicklung der Konzer Innenstadt.

Gab es Politikfelder, in denen es zu größeren Problemen gekommen ist?

Frieden: Da fällt mir spontan die Wiltinger Saarbrücke ein. Das ist für mich ein Beispiel, wie es eigentlich nicht laufen sollte. Hier zeigt sich, wie die EU-Umweltgesetzgebung in Form von FFH-Gebieten eine vernünftige Lösung verhindert. Man hätte auf den Ausbau der Kreisstraße 147 verzichten und die Brücke an die gewünschte Stelle bauen können.

Auch das Hin- und Herschieben der Kompetenzen zwischen Bund und Land in Sachen Ortsumgehung Konz-Könen ist ärgerlich. Die Bürger haben da eine klare Aussage verdient. Umso erfreulicher ist die aktuelle Mitteilung von Verkehrsminister Ramsauer, dass jetzt in 2011 Baubeginn sein wird.

Was sind die größten Herausforderungen für die Verwaltung im Jahr 2011?

Frieden: Ein wichtiges Ziel ist die Erstellung und Umsetzung des Klimaschutzkonzepts.

Das sind nachhaltige Investitionen - dazu gehört zum Beispiel das Nahwärmenetz mit Holzhackschnitzelheizung, das in Konz-Karthaus entstehen soll.

Welche Projekte haben höchste Priorität für die Verwaltung?

Frieden: Höchste Priorität bekommen die Planung und der Bau des Schwimmbads, das Klimaschutzkonzept und die für die Stadt Konz wichtigen Projekte "Aktive Stadt" und "Soziale Stadt", aber auch der Abbau der Verschuldung - insbesondere in der Stadt Konz.

Gibt es schon konkrete Pläne, wie Sie diesbezüglich beim Haushalt vorgehen wollen?

Frieden: Noch haben wir den Haushalt nicht vorgelegt. Aber die Verwaltung hat schon einige Sparvorschläge unterbreitet. Wir müssen ganz deutlich machen, dass wir das Wichtige von dem Wünschenswerten trennen, und den Wert für das Gemeinwesen höher als Einzelinteressen schätzen. Nur so kommt man zu Prioritäten. Für mich ist zum Beispiel eine Sanierung immer sinnvoller als ein Neubau.

Wie können die Konzer Bürger die Verwaltung unterstützen?

Frieden: Wir haben viele Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren. Da verzeichnen wir eine positive Entwicklung - zum Beispiel bei der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung oder bei dem Projekt "Aktiv im Alter".

Ich denke, dass unsere Bürger vernünftig und selbstständig sind. Sie können sehr gut unterscheiden, was man selbst erbringen kann und was eher Aufgabe der Kommune ist.

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