Kell am See. Musik sei immer schon ihr Leben gewesen, sagt Klara Lehnen aus Kell am See. Das sei auch der Grund für ihre langjährige Zugehörigkeit im Kirchenchor Kell gewesen. Bereits im Alter von 15 Jahren sei sie dem Chor beigetreten. Lehnen, deren Hobby Blumen, Sticken und ihr Garten sind, erinnert sich: "Ich hatte noch die Ehre, zwei Jahre lang, also bis 1946, unter Chorleiter Karl Hector zu singen. Er war Leiter des Chors seit 1914, und das Besondere war, dass er den Chor in den schweren Zeiten der beiden Weltkriege ohne Unterbrechung hatte leiten können." Doch in den Kriegsjahren habe man auf das Potenzial der wichtigen jungen Männerstimmen verzichten müssen.
Ein unvergessenes Erlebnis sei der Auftritt mit 300 Sängern auf dem Petersplatz in Rom bei Papst Johannes Paul II. gewesen, erinnert sie sich gerne zurück. "70 Jahre aktive Mitgliedschaft in unserem Kirchenchor bedeutet 70 Jahre Engagement zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen", sagte Pastor Kai Georg Quirin. Er verlas das Glückwunschreiben von Bischof Stephan Ackermann und überreichte der Jubilarin das Ehrenabzeichen.
Vorsitzende Bärbel Klaeser fand ebenfalls anerkennende Worte. "So etwas ist schon einmalig, 70 Jahre ununterbrochen treuen Dienst an der Musica sacra mit Freude zu verrichten. Darüber hinaus schätzen wir Frau Lehnen wegen gelebter Frömmigkeit und eines guten Miteinanders." Zwei Wünsche hat Lehnen noch. Mit ihrem 88-jährigen Ehemann Josef, mit dem sie seit 62 Jahren verheiratet ist, die nächsten Jahre gesund zu verbringen. "Zum Zweiten werde ich die Musik jetzt passiv genießen", sagt sie "und noch lange meinem ehemaligen Chor während der Heiligen Messen zuhören." hm