Spielen, tanzen, singen, lachen

Saarburg · Zum fünften Mal ist in Saarburg die Inklusion für Menschen mit Handicap aktiv gelebt worden. Bewusst wurde mit der Kulturgießerei ein öffentlicher Ort gewählt. Besucher und Gäste machten spontan mit.

Spontanes Singen: Chefärztin Beate Zastrau (mit Gitarre) versammelt Menschen mit und ohne Handicap um sich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Bernd Roman aus Longuich ist begeistert: "Das war eine wunderschöne Woche." Solche spontanen Freudenausbrüche waren am Ende der fünften Aktionswoche "Total normal bewegt" zu hören. Im Schnitt waren mehr als 100 Menschen in die Kulturgießerei und zu den anderen Terminen gekommen, um gemeinsam kreativ zu sein und zu feiern.
Beate Zastrau, Chefärztin der Tagesklinik Psychiatrie und Psychotherapie im Saarburger Kreiskrankenhaus, freut sich jedes Mal, wenn ihre Patienten gemeinsam singen, spielen oder basteln; und Besucher der Glockengießerei gesellen sich einfach so dazu: "Das ist ein schönes Miteinander, und es erweitert den Blickwinkel."
Doris Eck vom Robert-Walser-Haus der Caritas erklärt: "Die Leute erleben ein anderes Umfeld. Das Nachdraußengehen ist sehr wichtig, um Ängste abzubauen." Bedrohlichkeitsgefühle können abgebaut und Sicherheit kann aufgebaut werden.
"Die Bewohner in den Heimen und Wohngruppen freuen sich schon lange vorher auf diese Woche", bestätigt Kilian Zender von der Lebenshilfe Trier-Saarburg und Organisator der Ehrenamtsbörse. Diese Woche sei ein absoluter Erfolg gewesen.
Schön zu sehen war das bei einem Singkreis. Da wurden Lieder gewünscht und spontan gesungen. Titel wie "Über sieben Brücken musst du gehen" von Karat oder "Über den Wolken" von Reinhard May erklangen im Hof der Gießhalle.
"Es ist immer wieder schön zu sehen, wie entspannend Musik wirkt", freut sich Beate Zastrau. 20 Betreuer und ebenso viele Ehrenamtliche waren dabei. Franz-Josef Quante aus Wehr ist einer von ihnen. Der 65-Jährige sagt: "Hier zu helfen, das ist für mich Entspannung." Er habe selbst Betroffene in der Familie, der Umgang mit Behinderten sei also für ihn nichts Neues. Ihm gefiel die entspannte Atmosphäre, bei der in Vorführungen auch mal spontan applaudiert wurde.
Für Kilian Zender ist klar: "Im nächsten Jahr müssen wir das wiederholen." Bis dahin wird wieder ein gleichermaßen spannendes und entspannendes Programm ausgearbeitet. doth