Ungewisse Zukunft

Der Antrag zur Auflösung des Planungsverbands Golfpark wird vom Finanzministerium weiter geprüft. Das teilte die Behörde auf TV-Anfrage mit. Sollte es zur Auflösung kommen und die Gemeinden behielten ihre Planungshoheit, sieht es für das Golfpark-Projekt schlecht aus.

Tawern/Temmels. Das Projekt Golfpark, bei dem luxemburgische Investoren auf dem Fellericher Plateau unter anderem einen Golfplatz und zahlreiche Wohnhäuser errichten wollen, beschäftigt seit Monaten die Landesbehörden (der TV berichtete). "Das Auflösungsverfahren ist wieder aufgenommen worden", sagt Bernhard Landwehr, Pressesprecher im Finanzministerium. Dort liegt seit gut einem Jahr der Antrag der Gemeinde Temmels, den Planungsverband "Golfpark", zu dem sich Tawern und Temmels 2007 zusammengeschlossen haben, aufzulösen. Nachdem die Versuche des Landes gescheitert sind, die Angelegenheit im Einvernehmen aller zu regeln, seien nun die Beteiligten, also die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden, darum gebeten worden, Stellungnahmen zum Thema einzureichen.

Und was passiert, wenn sich das Ministerium für die Auflösung des Verbands ausspricht? "Es würde sicher nicht leichter", sagt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und erläutert: "Der Planungsverband ist nicht zwangsläufig erforderlich." Beide Gemeinden könnten unabhängig voneinander an der Planung arbeiten.

Konsequenz aus möglichen Entscheidungen



Gestorben ist das Projekt damit nicht - zumindest theoretisch. Denn die Realisierung des jetzigen Golfpark-Projekts ist von der Zustimmung des Temmelser Gemeinderats abhängig - vorausgesetzt, der Antrag von Josef Weirich, Ortsbürgermeister von Tawern und Vorsteher des Planungsverbands, bei dem es darum geht, dass das Land statt der Gemeinden selbst die Bauleitplanung weiterführt, wird abgelehnt. Eine Entscheidung dazu steht nach Auskunft der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz noch aus.

Die Mehrheit des Temmelser Rats hatte zuletzt aus Sorgen um die Konsequenzen für die Anwohner die weiteren Schritte des Vorhabens abgelehnt. "Das Verkehrs- und das Wasserproblem sind in keiner Weise gelöst", sagt Ortsbürgermeister Joachim Mimler. Das bestätige auch die SGD.

Sollte es so sein, dass der Temmelser Rat bei seiner Haltung bleibt, der Planungsverband aufgelöst würde und die Planungshoheit bei den Gemeinden bliebe, ist es geradezu unmöglich, den Golfpark in seiner jetzigen Form auf dem Fellericher Plateau umzusetzen. Die Pläne sehen derzeit eine verplante Fläche von etwa 180 Hektar vor, 107 davon liegen auf Temmelser Gelände.

Gerüchte halten sich, dass es eine Alternativplanung gebe, den Golfpark nur auf Tawerner Land zu verwirklichen. "Wir wollen keine Mini-Lösung", entgegnet Josef Weirich und betont: "Es gibt keinen Plan B." Es habe bislang keine ernsthaften Überlegungen für eine alternative Planung gegeben, "wir konzentrieren uns voll auf dieses Projekt".

In einem sind sich die Ortsbürgermeister einig: Sie verstehen nicht, warum das Finanzministerium eine Stellungnahme der Verfahrensbeteiligten eingefordert hat. "Es ist doch alles gesagt."

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