"Verein römisches Tawern" macht sich um Grabungsstätte verdient

Tawern · Eine vielfach unbekannte Seite im Geschichtsbuch von Tawern hat der "Verein römisches Tawern" aufgeschlagen und in diesen Tagen den Tawernern und ihren Gästen präsentiert.

 Die Sklaven Invita und Jatros posieren auf der Treppe eines freigelegten Kellers. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Die Sklaven Invita und Jatros posieren auf der Treppe eines freigelegten Kellers. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Tawern. Der weithin bekannte, hier und dort mit einem kleinen Schuss sympathischer Selbstironie aus Trümmern wieder aufgebaute Tempelbezirk oberhalb Tawerns ist nicht das einzige historische Juwel des Ortes, der seinen Namen dem Wirken römischer Tavernenwirte verdankt (der TV berichtete).
Auf dem 2010 von den Vereinsmitgliedern neu hergerichteten, im Ortsteil Brühl gelegenen Areal um die ehemalige Raststätte Tabernae wurden Überreste eines Stadttors, eines antiken Kellers und anderes Mauerwerk freigelegt. Ein Teil der uralten Straße ist unter Grasbewuchs noch (oder wieder) erkennbar und soll - wenn wieder Geld zur Verfügung steht - als Abschnitt der Fernstraße Trier-Metz-Mittelmeer-Rom zu erkennen sein.
Was die Römer gerne tranken


Das Ergebnis seines Wirkens hat der Verein jetzt vorgestellt und belebt: Die Sklavin Invita, im bürgerlichen deutschen Leben heißt sie Rita Becker, und ihr männlicher Gegenpart Jatros von der römischen Villa Borg (Günter Wolff) posierten und wirkten in römischen Gewändern, werkelten mit echt aussehenden, scheinbar uralten Gerätschaften und verliehen dem Treiben ein (fast) echt aussehendes Ambiente. Römische Uniformen und Mulsum, ein mit Honig gesüßter, von den alten Römern gern genossener Wein, komplettierten den Blick in die 2000-jährige Vergangenheit.
Fürs Überleben gab es Wildgerichte und Speisen nach Rezepten der alten Römer - und selbstverständlich auch Kaffee und Kuchen.
Weniger römische, aber wohltönende Blasmusik neuerer Zeiten gab es vom Musikverein Tawern, und wer noch genauer wissen wollte, wie das Dorf einmal ausgesehen haben mag, konnte sich an einem überaus eindrucksvollen Modell und mit Hilfe zahlreicher Informationstafeln informieren. kdj
Für den Sommer sind Führungen geplant; nähere Informationen bei Gerhard Michel, Telefon 06501/17069.

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