Verödung verhindern

RASCHEID. Der historische Ortskern soll nicht veröden, die schönen alten Gebäude sollen erhalten bleiben - so sehen es die Rascheider. Eine Bürgerversammlung drehte sich um das Dorferneuerungskonzept, das die alte Bausubstanz schützen soll.

 Das Anwesen Hauptstraße 13 ist das bislang einzige private Projekt, das mit Mitteln der Dorferneuerung renoviert wurde.Foto: Klaus Kimmling

Das Anwesen Hauptstraße 13 ist das bislang einzige private Projekt, das mit Mitteln der Dorferneuerung renoviert wurde.Foto: Klaus Kimmling

Die Rascheider sind motiviert. Sie wollen die Verödung ihres Ortskerns auch mit privaten Aktionen verhindern. Ortsbürgermeister Andreas Ludwig und Winfried Welter von der Hermeskeiler Bauverwaltung konnten fast 50 Interessierte zur Diskussion um die künftige Dorfstruktur begrüßen."Hier in Rascheid gibt es alte Bausubstanz, die das Ortsbild von Rascheid prägen und unbedingt erhalten werden sollte", sagte Rosa Vollmuth vom beauftragten Planungsbüro. Die Planerin legte im Verlauf des Abends viele Beispiele für gelungene Sanierungs-Maßnahmen in anderen Orten des Kreises Trier-Saarburg vor. Ortsbürgermeister Ludwig verwies auf die in diesem Rahmen von öffentlicher Seite bereits geleisteten Aktionen, "denen jetzt das private Engagement der Bürger folgen soll".Rascheid ist seit Ende der 80er Jahre von der damaligen Bezirksregierung anerkannte Dorferneuerungs-Gemeinde. 30 Objekte werden als erhaltungswürdig eingestuft. Mit bis zu 20 000 Euro werden Bauherren bei der Verwirklichung ihrer Projekte aus Landesmitteln unterstützt - das erfuhren die Interessierten in der Runde. Allerdings müssen die zu fördernden Objekte älter als 58 Jahre sein."Mit diesem finanziellen Anreiz will das Land Rheinland-Pfalz das Interesse an der Erhaltung der Ortskerne in ländlichen Regionen wecken", sagte Ludwig.Winfried Welter, Sachbearbeiter im Bauamt der Verbandsgemeinde Hermeskeil, kennt sich aus in der Materie: "Viele Bauwillige kennen die Fördermöglichkeiten gar nicht. Deshalb fließen die möglicherweise zur Verfügung stehenden Summen in die Planungen erst gar nicht ein." Dabei soll der Zuschuss den Mehraufwand decken, der dem Bauherrn entsteht, wenn er sich statt für einen Neubau für eine Altbausanierung entscheidet.Ortsbürgermeister Andreas Ludwig soll erster Ansprechpartner für Bauherren sein. Nach der Diskussion des Falls im Gemeinderat beauftragt der Ortsbürgermeister die Planerin, Gespräche mit den Bauwilligen aufzunehmen, die vorerst kostenlos sind. Die Gebühren übernimmt die Gemeindekassen.Rosa Vollmuth zeigte Varianten der Förderung auf. So kann es durchaus sein, dass sich drei Parteien ein größeres Objekt teilen, ein landwirtschaftliches Anwesen beispielsweise mit Wohnhaus, Scheune und Stall. Für diese detaillierten Fragen aber bedürfe es einer individuellen Beratung. "Vieles ist machbar, und mit den Behörden kann man in diesem Zusammenhang sehr gut reden", betonte Rosa Vollmuth.

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