Wildkatzen Drei ungewöhnliche Gäste im Wildtierzentrum Saarburg/Wiltingen

Saarburg/Wiltingen/Trier · Das Wildtierzentrum Saarburg/Wiltingen hat derzeit drei ungewöhnliche Gäste: kleine Kätzchen, vermutlich Europäische Wildkatzen. Ganz sicher kann auch der Fachmann die Tiere nicht bestimmen, denn sie sind schwer von Hauskatzen zu unterscheiden.

Dieses Kätzchen ist mit zwei weiteren derzeit im Wildtierzentrum zu Gast. Es wird noch untersucht, ob es sich bei ihnen um Wildkatzen handelt.

Dieses Kätzchen ist mit zwei weiteren derzeit im Wildtierzentrum zu Gast. Es wird noch untersucht, ob es sich bei ihnen um Wildkatzen handelt.

Foto: TV/Wildtierzentrum

Jürgen Meyer vom Wildtierzentrum erklärt: „Ich lasse Haarproben von den drei Tieren genetisch untersuchen, um zu sehen, ob sie artenrein sind.“

Ziel ist es, die Tiere wieder auszuwildern. Sind es keine reinen Wildkatzen, sondern Kreuzungen mit Hauskatzen wird Meyer sie zuvor kastrieren. Der Stationsleiter erklärt: „Das tun wir, damit der Bestand der Wildkatze bestehen bleibt.“ Die Hybriden könnten sich sonst weiter mit den Wildkatzen vermischen.

Die drei Kätzchen im Wildtierzentrum kommen aus verschiedenen Richtungen. Der neueste Gast  stammt aus Trier. Tierheimleiterin Anna Falkenhorst berichtet: „Die Katze wurde am 1. Oktober in der Lindenstraße in Trier in einem Hausflur gefunden und dann von der Feuerwehr ins Tierheim gebracht.“ Gast Nummer zwei ist laut Stationsleiter Meyer von einem Hund auf einem Waldweg gebissen und dabei schwer verletzt worden. Das dritte Kätzchen hätten Spaziergänger im Wald gefunden. Meyer mutmaßt, dass es nicht unbedingt nötig gewesen sei, dieses gesunde Tier mitzunehmen. Noch teilen sich die drei Samtpfoten eine Pflegebox in Wiltingen. Doch Meyer will eine Voliere in Saarburg für sie ausbauen.

 Weitere Katze im Wildtierzentrum.

Weitere Katze im Wildtierzentrum.

Foto: TV/Wildtierzentrum
 Die drei Kätzchen im Wildtierzentrum verstehen sich offensichtlich gut.

Die drei Kätzchen im Wildtierzentrum verstehen sich offensichtlich gut.

Foto: Wildtierzentrum Saarburg/Wiltingen
 Diese Katze wurde in Trier gefunden, in einem Hausflur.

Diese Katze wurde in Trier gefunden, in einem Hausflur.

Foto: TV/Tierheim Trier

Europäische Wildkatzen und Hauskatzen, beides Unterarten der Wildkatze, unterscheiden sich in Körperbau und Verhalten. Die Europäischen Wildkatzen sind laut Meyer nicht zu domestizieren. Sie bleiben dem Menschen gegenüber immer aggressiv. Die beiden Unterarten haben auch verschiedene Vorfahren. Hauskatzen stammen von der wenig aggressiven und leicht zu zähmenden nordafrikanischen Falbkatze ab. Der Körperbau der Europäischen Wildkatze ist plumper, die Schnauze ist breit sowie der Schwanz buschig. Hauskatzen wirken eher schlank, mit schlanker Schnauzenpartie sowie eher kurzhaarigem Schwanz.

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