Auf in den Kampf, Torero!

Trier · Er ist der wichtigste Mann im Trie rer Musikleben: Victor Puhl gebietet über eine halbe Hundertschaft klassischer Instrumentalisten, zeichnet verantwortlich für über 100 Konzerte und Aufführungen pro Jahr. Und der Franzose ist als Generalmusikdirektor für neue Ideen immer zu haben.

Trier. Morgen ist es auf den Tag genau fünf Jahre her, dass Victor Puhl als frischgebackener GMD sein erstes Sinfoniekonzert gab. Es war alles andere als ein leichter Start: Die Stadt hatte bei der Trennung von Puhls beliebtem Vorgänger István Dénes etliche Misstöne produziert und das Auswahlverfahren arg vergeigt.
Doch Puhl, in Metz geboren, kam, sah und überzeugte mit seiner Mischung aus frankophilem Charme und musikalischem Temperament. Statt angesichts der Herausforderung der scheinbar übermächtigen Konkurrenz am Luxemburger Kirchberg zu verzagen, setzte er eigene Akzente, warb mit Reihen wie der "Weltmusik" neues Publikum an.
Die Trierer gewöhnten sich schnell an den Stil des Mannes, der seinem Orchester am Dirigentenpult auch schon mal den Rhythmus vortanzt. Und die Musiker des städtischen Orchesters haben ihr Spektrum unter Puhl kontinuierlich erweitert.
Denn herausragende Merkmale des 48-Jährigen sind Neugier und Offenheit. Da kann es schon mal sein, dass auf der Bühne Cellisten zum Duell antreten, dass Tango und Salsa getanzt wird, japanische Trommeln den Rhythmus vorgeben oder die Philharmoniker Handytöne intonieren.
Arena night of music Für meine hilfe zählt


Es bedurfte keiner langen Überzeugungsarbeit, Victor Puhl für die Night of Music zu begeistern. Mit der Kombination von Rock und Sinfonik hat er ohnehin jede Menge Erfahrung - sein erstes Trierer Weltmusik-Konzert war den Beatles gewidmet. Und die Idee, Rockklassiker wie "Stairway to heaven", Bond-Hits wie "Skyfall" oder Meisterwerke wie "With a Little Help from My Friends" mit großer Orchester-Besetzung zu veredeln, stieß bei ihm schnell auf Gegenliebe.
Bei der Arena-Nacht hat Victor Puhl eine Doppelaufgabe: Neben dem Soundteppich für die Rocksänger bringt er eine Auswahl schönster klassischer Arien mit. Von Verdis "La donna e mobile" bis Rossinis "Largo al factotum" aus dem "Barbier von Sevilla" reicht das Spektrum, auch "Carmen" darf nicht fehlen.
Die Stars des Trierer Opern ensembles werden dabei sein - und sicher auch jenen Teil des Publikums begeistern, der normalerweise nicht unbedingt zur Dauerkundschaft des Musiktheaters gehört.
Mit "Aquarius" aus dem Musical "Hair" ist auch diese Sparte in der Night of Music vertreten, ebenso wie Filmmusik von John Williams. Dass Puhl neben Sinfonie und Oper auch zeitgenössische Klänge beherrscht, hat er spätestens mit der umjubelten Kultproduktion der "West Side Story" in der alten Bobinet-Halle bewiesen. Kein Wunder bei einem, der im Rahmen seiner Ausbildung Meisterkurse bei dem großen Leonard Bernstein in Tanglewood/USA absolviert hat.Extra

Die Nachfrage nach Karten für die Arena-Night of Music am 11. Oktober ist weiter groß. Mehr als 2000 der 3500 Tickets sind inzwischen verkauft, vor allem in den Kategorien 1 (29,50 Euro) und 2 (22,50 Euro) wird es langsam knapp. Es kommen aber immer noch regelmäßig Plätze dieser Kategorien in den Online-Verkauf. Es lohnt sich also ein regelmäßiger Blick auf den aktuellen Stand im Internet. Karten aller Kategorien gibt es auch bei "Meine Hilfe zählt"-Initiativen: Förderverein Kinderschutzbund, Bitburger Initiative Alibi, Aidshilfe oder Selbsthilfe-Agentur Sekis. Ganz aktuell: Ab heute bietet auch die Theaterkasse ein Ticket-Kontingent in den höheren Kategorien an. Da heißt es allerdings schnell zugreifen! Genügend Karten gibt es noch auf den Seitenrängen (15 Euro, erm. 9 Euro). Tickets im TV-Service-Center Trier, unter 0651/7199-996 oder online volksfreund.de/tickets DiL

Meistgelesen
Neueste Artikel
Vom erwischt werden
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael BoltonVom erwischt werden
Zum Thema
Aus dem Ressort