Grenzgänger zwischen Gemälde und Raumkörper

Trier · Die Galerie Palais Walderdorff zeigt Arbeiten von Wolfgang Bous

 Stehen auf der Kante: die Raumkörper von Wolfgang Bous. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Stehen auf der Kante: die Raumkörper von Wolfgang Bous. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Trier (er) Zum zweiten Mal werden die Arbeiten von Wolfgang Bous derzeit in Trier gezeigt. Auch wenn die Wandobjekte aus Holz des Kölner Künstlers und seine hier ausgestellten Plastiken aus Beton interessant sind und weitgehend aus den letzten drei Jahren stammen, so hat sich doch wenig in den hier gezeigten Werkgruppen seit 2012 entwickelt. Vergleicht man sie mit den Arbeiten, die Bous damals im Kunstverein Junge Kunst ausstellte.
Ein Zugewinn sind die frei stehenden Beton-Plastiken. "Ich finde es interessant, dass Betrachter die Arbeiten immer wieder anders sehen, hatte der Bildhauer und Objektkünstler vor fünf Jahren im Gespräch gesagt. Womöglich sieht auch er das augenscheinlich Gleiche nach mehreren Jahren Kunstpraxis und Erfahrung nun ganz anders.
Wie ehedem sind die in der Galerie Palais Walderdorff gezeigten Wandobjekte Grenzgänger zwischen Malerei, Relief und Objektkunst. Als eine Art verräumlichte abstrakte Gemälde ermöglichen sie unterschiedliche Perspektiven, die neue Bilder entstehen lassen. Ihre Spannung beziehen sie aus dem Miteinander der Farben, die selbst Teil der Architektur sind, der Schichtung und Zuordnung der unterschiedlichen geometrischen Formate der Holzblöcke sowie den Aussparungen.
Bislang hierzulande nicht gesehen sind Bous frei stehende, farbig gefasste Plastiken aus Beton. Ihnen liegen dieselben kompositorischen Prinzipien zugrunde wie seinen Wandobjekten. Allerdings haben sich Bous Betonplastiken vollständig von der Fläche gelöst und als Körper geradezu emanzipiert.
Den massiven ineinander verfugten oder mit Hohlräumen und irritierenden Spalten ausgestatteten Raumkörpern nimmt Bous die Schwere, indem er sie auf die Kante stellt. Ein im Übrigen klassisches bildhauerisches Verfahren. Derart in der Schräge verlieren die klobigen Gebilde augenscheinlich ihr Gewicht und scheinen unentschieden im Raum zwischen zwei Positionen zu verharren.
Eine vieldeutige Position, die man als schlüssiges Bild auf die Wirklichkeit und ihre Entscheidungsfindungen übertragen kann.
Gezeigt werden zudem Holzschitte , die gleichermaßen als flächige Vorstufen zu Bous bildhauerischen Arbeiten gelten können wie als deren Abstraktion.
Bis Samstag, 29. April. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr. Samstags von 11 bis 14 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.gb-kunst.de" text="www.gb-kunst.de" class="more"%>

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