Stadtbibliothek Trier stellt Welterbe-Antrag

Trier · Man munkelt, sie könnte die leibliche Schwester Karls des Großen gewesen sein. Sicher ist, dass es sie gegeben hat, und dass sie eine Person aus seinem näheren Umfeld gewesen sein könnte.


Die Rede ist von einer gewissen Ada, deren Name auf einem der wertvollsten Stücke der Stadtbibliothek Weberbach steht: dem Ada-Evangeliar. "Sie hat diese Handschrift gestiftet, die in der Hofschule des Kaisers Karl des Großen zwischen 795 und 810 nach Christus entstanden ist", erklärt Professor Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek Weberbach. Darin: Alle vier Evangelien, geschrieben in Goldtinte, verziert mit kostbaren Illustrationen und Darstellungen der vier Evangelisten. Ada gab die Leithandschrift der Hofschule an das Sankt Maximin-Kloster in Trier, wo es über 1000 Jahre bis zur Säkularisierung im Klosterschatz lag. Ende Mai hat die Stadtbibliothek Weberbach einen Erstantrag zur Aufnahme des bedeutenden Werks in die Liste des Weltdokumentenerbes ("Memory of the World") gestellt.
Seitdem prüft die Unesco den Antrag. Sollte sie ihm zustimmen, verfasst die Stadtbibliothek einen Folgeantrag. Der frühstmögliche Aufnahmetermin wäre dann im Jahr 2019. "Das Ada-Evangeliar hätte es mehr als verdient, aufgenommen zu werden. " Trier hätte mit Bewilligung des Antrags somit 11 Welterbestücke. sbra
In der langen Nacht der Museen am 10. September ist das Ada-Evangeliar in der Schatzkammer der Stadtbibliothek Weberbach zu sehen.

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