An der Kapazitätsgrenze:: Terminal B auf Flughafen Findel wird im Juli 2017 wiedereröffnet

Luxemburg · Nach großen Plänen in der Vergangenheit gab es beim Flughafenausbau in Luxemburg Verzögerungen. Doch schon bald könnte es dort dann doch weitergehen, berichtet das Luxemburger Tageblatt.

An der Kapazitätsgrenze:: Terminal B auf Flughafen Findel wird im Juli 2017 wiedereröffnet
Foto: (g_luxemb

Luxemburg. Im Jahre 2004 war der Terminal B mit großen Pomp eröffnet worden. Als vier Jahre später, im Mai 2008, das neue Terminal A in Betrieb genommen wurde, wurde das Terminal B wieder geschlossen. Rückläufige Passagierzahlen dienten als Vorwand, die mangelnde Koordination der Arbeiten am Flughafen zu entschuldigen.Brachliegende Infrastruktur

Richtig war, dass zuerst das alte Terminal abgerissen und dann eine Verbindungsbrücke zwischen den beiden neuen Terminals A und B gebaut werden sollten. Obwohl diese Abrissarbeiten Ende 2012 abgeschlossen waren, wurde das Projekt der Anbindungsbrücke dennoch immer wieder verschoben. Ergebnis: Die Infrastruktur des Terminal B lag brach und musste kostspielig in gutem Zustand gehalten werden. Genauso wie der unterirdische Flughafenbahnhof, der 2009 für eine Zugverbindung zwischen Flughafen und Bahnhof Luxemburg gebaut worden ist, die erst im Jahre 2019 eröffnet werden soll. Bislang. Das soll sich jetzt ändern. Und schneller als geplant. Im Gespräch war eine Wiedereröffnung des Terminal B im Jahre 2018.
Transportminister François Bausch will die Neueröffnung nun sogar noch für Juli 2017 betreiben. Hintergrund für die Eile sind einerseits die wachsenden Passagierzahlen auf Findel, die Probleme bereiten.

Laut der Betreibergesellschaft Lux-Airport wurden im letzten Jahr 2,7 Millionen Reisende auf Findel gezählt. Angesichts zahlreicher, neuer Fluggesellschaften, die von Luxemburg aus starten wollen, liegt man damit sehr nahe an der maximalen Kapazität von drei Millionen Passagieren des Terminal A. Das ist ein guter Grund, das Projekt Terminal B zeitlich vorzuziehen. Doch Eile bei Infrastrukturprojekten ist auch aus einem anderen Grunde geboten. Sind diese drei Millionen Passagiere erreicht, bewirken EU-Direktiven, dass der Staat sich nur mehr mit 25 Prozent statt mit 50 Prozent an Infrastrukturkosten, der ihm zu fast 100 Prozent gehörenden Lux-Airport beteiligen kann. Aus diesem Grunde soll auch der Ausbau der Flugpisten so schnell wie möglich erfolgen. Um die dennoch benötigte Kapazitätserweiterung bei Passagieren zu bewirken, wird Terminal B jetzt also wieder aktiviert. Vor allen Dingen innereuropäische Flüge im Schengen-Raum und Regionalflüge sollen über B abgewickelt werden. Auch wenn die Check-ins weiter in A erfolgen.Start im September

Im September dieses Jahres will man mit den notwendigen Arbeiten beginnen, spätestens im Juli 2017 sollen sie beendet sein. In erster Linie geht es dabei um die Verbindungsbrücke. Rund 4,5 Millionen Euro hat Lux-Airport hierfür angesetzt. Einmal fertiggestellt werde diese mehr Komfort für die Kunden bringen, weil die Bustransporte dann reduziert werden können, so die Überlegung. Zudem soll eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Möglichkeiten auch einen nicht unwesentlichen, wirtschaftlichen Impakt haben. Wie Minister Bausch am Donnerstag bei der Vorstellung des Projektes unterstrich, habe eine rezente Studie errechnet, dass rund 24 000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt durch die neuen Strukturen geschaffen werden können. tgbl

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