Anwohner fürchten um ihre Wohnqualität

Die Erweiterung der Firma "Service-Bund Mettler" in der Morbacher Industriestraße schreckt die Anlieger auf. Sie befürchten, dass das Unternehmen mit neuen Hallen zu dicht an ihre Häuser rückt und zu viel Lärm verursachen könnte. Ein Planungsbüro trägt die Fakten zusammen. Eine Anliegerversammlung ist geplant.

Morbach. (doth) Noch ganz am Anfang der Beratung steht der Ortsbeirat Morbach bei den Erweiterungswünschen der Firma "Service-Bund Mettler" in der Industriestraße. Der Großhandel mit 6500 Produkten für die Gastronomie, das Lebensmittelhandwerk und Gemeinschaftsverpflegung beschäftigt hier 65 Mitarbeiter.

Ortsvorsteher Georg Schuh plant eine Versammlung, in der die Anlieger über die Pläne des Unternehmens informiert werden sollen. Ein Termin steht noch nicht fest. In der Sitzung des Ortsbeirates klärte Günter Beckermann vom Planungsbüro ISU in Kaiserslautern über das Konfliktpotenzial auf, das in diesem Vorhaben steckt: "Das angrenzende Naherholungsgebiet verliert womöglich seine Funktion. Bäume und Sträucher, die bislang Sichtschutz bieten, müssen weg und wie viel Lärm künftig entsteht, muss erst geklärt werden." Fünf Anwohner aus der direkten Umgebung der Firma waren zur Sitzung gekommen. Einer von ihnen ist Kurt Wesoly. Er regt sich auf: "Vor zwei Jahren ist das Naherholungsgebiet erst erschlossen worden. Die Kühlaggregate an zwei neuen Lagerhallen machen sicherlich Lärm." Womöglich kämen noch andere hier ansässige Firmen auf die Idee, zu erweitern. "Ich will keine Industrie mehr so dicht am Ort", schimpft Wesoly. Ortsvorsteher Schuh will bei Unternehmenschef Christoph Mettler weitere Fakten über die Planungen einholen. Der TV konnte den Geschäftsführer bislang nicht für eine Stellungnahme erreichen.

Dem Bebauungsplan "Im Schollenfeld" hat der Ortsbeirat zugestimmt. Das Areal mit dem ehemaligen Möbelhof direkt an der Hunsrückhöhenstraße soll einer neuen Nutzung zugeführt werden.

"Wir wollen hier keinen weiteren Nahversorgungsbereich", beschreibt Ortsvorsteher Georg Schuh die Zielrichtung. Der Ortsbeirat ist gespannt, welche Investoren sich für das Gelände interessieren, auf dem allein der Möbelhof eine Verkaufsfläche von 16 000 Quadratmetern nutzte. Erst wenn die künftige Nutzung feststeht, könne auch über eine neue Zufahrt nachgedacht werden, so Schuh.

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