Bilderbuchstart in die Skisaison am Erbeskopf

So viele Lifttage gab es im Wintersportzentrum am Erbeskopf im Dezember noch nie. An 28 Tagen hieß es Ski und Rodel gut. Das freut nicht nur die Skifahrer. Der Dauerschnee nützt auch dem Skiverleih, den Skischulen und den Ferienparks.

 Rund 2000 Wintersportfreunde haben gestern das Wintersportgebiet Erbeskopf besucht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Rund 2000 Wintersportfreunde haben gestern das Wintersportgebiet Erbeskopf besucht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Erbeskopf. (iro) "Wahnsinn, Wahnsinn." Klaus Hepp sucht bei der Frage, wie der Dezember am Erbeskopf gelaufen ist, nach Worten. 28 Lifttage bereits im Dezember - das war ein Bilderbuchstart in die aktuelle Skisaison. Der vergangene Monat war der beste Dezember, solange sich der Leiter des Wintersportzentrums zurückerinnern kann. Insgesamt 110 000 Gäste nutzen im Dezember die winterliche Witterung zum Skifahren, Snowboarden und Rodeln. Gestern wurde die 120 000er-Marke erreicht. Die Basis dafür legten anhaltende Minusgrade und reichlich Naturschnee. Auch Frau Holle war im Dezember fleißig. Auf der Piste 1, die künstlich beschneit wurde, liegen mehr als 40 Zentimeter, auf der Piste 2 sind es ohne Kunstschnee immerhin noch 30.

Das wirkt sich nicht nur auf die Besucherzahlen aus, sondern auch auf die Bilanz des Wintersportzentrums. "Jeder einzelne Tag Naturschnee spart Kosten", sagt Michael Suska, Abteilungsleiter Organisation und Finanzen im Rathaus Thalfang.

Wie viel gespart wird, kann er nicht sagen. Nur so viel: Für das Haushaltsjahr 2010 hatte er 73 Lifttage mit 40 000 Euro Stromkosten kalkuliert. In der Summe seien allerdings auch die Stromkosten für die Lifte enthalten. Hinzu kommt: Bei Naturschnee fallen weniger Personalkosten an.

Vor allem zwischen Weihnachten und Neujahr sei laut Hepp auf der mit 816 Metern höchsten Erhebung von Rheinland-Pfalz die "Hölle in Dosen" gewesen. Der stärkste Tag war mit rund 9500 Besuchern der 28. Dezember.

Doch auch für die ersten Tage im neuen Jahr rechnet Hepp mit starkem Zuspruch. Die Ferienparks in der Region seien voll. Das kann Rudi Marx vom Ferienpark Himmelberg mit seinen 800 Betten bestätigen. Wie viele seiner Gäste Wintersport treiben, vermag er nicht zu sagen. Doch ein hoher Anteil Spätbucher deute darauf hin, dass die Schneelage ein entscheidendes Kriterium sei. Im Himmelberg sind derzeit viele Niederländer untergebracht. Auf dem Erbes kopf tummeln sich laut Hepp erstmals auch viele Briten.

Regelrecht überrannt wurde an manchen Tagen der am Erbes kopf stationierte Skiverleih. "Aber wenn es jetzt nicht läuft, dann läuft es nie", sagt Christian Gottlieb von Sport Gottlieb. An den stärksten Tagen gab es Engpässe. Hepp: "Zeitweilig gab es im Umkreis von rund 200 Kilometern keine Leihskier mehr." Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Auch Gottliebs Ski- und Snowboardkurse seien gut besucht. Anmeldung ist unter Telefon 06504/955107 möglich. Ski- und Snowboard-Fahren kann man auch beim Turnverein Idar lernen. Dort gibt es ab dem 14. Januar Kurse (06781/939144).

Folgt auf den Rekorddezember eine Rekordsaison? "Eine gute Grundlage dafür ist gelegt", sagt Hepp. Allerdings, abgerechnet wird am Ende. Mit Sorge betrachtet Hepp das Wetter. Ab Mittwochabend sei Regen angekündigt.

Die Lifte laufen heute, Dienstag, von 11 bis 21 Uhr. Genauere Infos gibt es beim Schneetelefon unter 06504/316 oder -716.LifttageWintersportsaison 2003/04 38 Lifttage; davon keiner im Dezember. 2004/05: 35 Lifttage; keiner im Dezember. 2005/06: 53; 15. 2006/07: 88; 12. 2007/08: 6; 6. 2008/09: 65; 14. 2009/10: 77;12. 2010/11: bislang 31; 28.

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