Weihnachten Ein dichtender Turner von der Mosel

Enkirch · Daniel Kappel wurde 1851 in Enkirch an der Mosel geboren und lernte in Traben den Beruf des Schuhmacher. Das folgende schwermütige Gedicht hat er wohl 1908 verfasst, als seine Frau plötzlich verstarb.

Nach Wanderschaft, Militärdienstzeit und erneuter Wanderschaft ließ sich Daniel Kappel 1877 in Koblenz nieder, später lebte er in Neuwied.

Zu Fuß und mit dem Fahrrad war er Abend für Abend unterwegs zum theoretischen und prak­tischen Turnunterricht.

Auf seine Initiative hin wurden zahlreiche Turnvereine am Mittelrhein gegründet.

Der mittel­rheinische Turngau wuchs unter seiner Leitung von 15 Vereinen (1883) auf 72 (1900) an, wobei Kappel jahrelang ehrenamtlich als Gauturnwart tätig war.

Nach seinem Tode 1922 setzte man ihm am Jagdhaus Wilhelmsruh im Rheinbrohler Wald und bei Altwied einen Gedenkstein und pflanzte eine Eiche. Noch bis in die 1960er Jahre fand in Altwied der „Kappel-Gedächtnislauf“ statt.

Zum Lauf gehörte auch das Durchschwimmen des Wiedstaues. In Neuwied zweigt vom Rheintalweg die Kappelstraße ab.

Auch in anderen Orten erinnern Straßen an den Turnvater des Mittelrheines. Wandern und Turnen galten bei ihm als eine Einheit, so dass auch der Westerwaldverein den Moselaner als leuchtendes Vorbild verehrte.

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