Den Blick in die Vergangenheit vereinfachen

MORBACH. (pji) Nächstes Jahr soll die sehnlichst erwartete Morbacher Ortschronik fertig werden. Bis dahin hofft die Arbeitsgruppe – bestehend aus dem Historiker Fritz Schellack und örtlichen Experten – noch auf gutes Material aus der Bevölkerung.

 Stellten den Bürgern ihre Arbiet vor: Gudrun Brenner, Hermann Bohn, Fritz Schellack, Hans Jung, Hermann Catrein, Erwin Weber und Berthold Staudt (von links) vom Arbeitskreis Ortchronik . TV-Foto: Peter Ittenbach

Stellten den Bürgern ihre Arbiet vor: Gudrun Brenner, Hermann Bohn, Fritz Schellack, Hans Jung, Hermann Catrein, Erwin Weber und Berthold Staudt (von links) vom Arbeitskreis Ortchronik . TV-Foto: Peter Ittenbach

Es ist kein leichtes Unterfangen, die Chronik eines Ortes zu schreiben und dabei 2000 Jahre Geschichte abzudecken. Morbach holte sich darum professionelle Hilfe - den promovierten Historiker Fritz Schellack, Leiter des Hunsrückmuseums in Simmern und Redakteur mehrerer Chroniken zu Orten aus dem Raum Simmern und Kastellaun. Er leitet die Arbeitsgruppe "Ortschronik Morbach". "Wir wollen die Morbacher Geschichte wiedergeben, bisherige Erkenntnisse zusammenfassen und auch neueste Geschichte mit aufnehmen. Die Chronik soll so das Zusammengehörigkeitsgefühl im Ort stärken", sagt Ortsvorsteher Jung. "Je weiter man in der Zeit zurückgeht, um so schwieriger wird es, sich ein Bild von der Vergangenheit zu machen", erklärt Schellack. Die Chronik soll den Morbachern also den Blick in die Vergangenheit vereinfachen. Mit der Arbeit daran wurde im vergangen Jahr begonnen. Am Wochenende präsentierte die Arbeitsgruppe in der ehemaligen Landwirtschaftsschule ihre bisherigen Ergebnisse. Neben zwei Vorträgen von Fritz Schellack und Berthold Staudt gab es einen Überblick über das bisher gesammelte Material zu sehen. Das Interesse der Bevölkerung an der Chronik war groß. Besucherin Gisela Volkenfeld stammt nicht aus Morbach: "Ich bin zugezogen und will daher etwas über Morbach erfahren. Es ist interessant, die alten Bilder mit dem heutigen Morbach zu vergleichen." Im Herbst 2008 soll die Chronik fertig werden. Auf 400 bis 500 Seiten soll die Morbacher Historie von der Frühgeschichte über die erste urkundliche Erwähnung 1278 bis in unsere Zeit mit zahlreichen Bildern dargestellt werden. Selbstverständlich wird auch auf Schul-, Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte eingegangen. Die Chronisten wollen aber auch die wichtigsten Gebäude des Ortes und bedeutende Persönlichkeiten vorstellen. Schellack sieht jedoch weiterhin Bedarf an Material: "Wir brauchen noch Briefe und Dokumente aus der Zeit des Kaiserreiches, des Ersten und des Zweiten Weltkrieges. Mit persönlichen Schicksalen lässt sich Ortsgeschichte besser vermitteln." Probleme bereitet auch die meist schlechte Qualität von Farbfotos aus den 70er-Jahren. Wer der Arbeitsgruppe noch interessante Dokumente und Bilder zur Verfügung stellen will, kann sich an Ortsvorsteher Hans Jung wenden.

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