Gemeindeäpfel werden zu Viez

Minheim · Versteigerungen von Gemeindeobst haben Tradition. Doch nicht immer treffen sie auf großes Interesse. Das hat sich kürzlich in Minheim gezeigt.

 Ortsbürgermeister Werner Mertes mit Thomas Schmidt, dem einzigen Interessenten bei der Gemeindeobstversteigerung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Werner Mertes mit Thomas Schmidt, dem einzigen Interessenten bei der Gemeindeobstversteigerung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Minheim. Die Ortsgemeinde Minheim hat für ihre Obstbäume einen Interessenten gefunden, genauer für die Äpfel, die demnächst geerntet werden können. 16 Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiesenfläche oberhalb des Dorfes, zwei am Feuerwehrhaus und einer am Bürgerhaus. Der Minheimer Thomas Schmidt will das Obst zu Viez verarbeiten. Er war der einzige Interessent einer Obstversteigerung, zu der Ortsbürgermeister Werner Mertes formell einlud. Ein Winzer hatte zwar kürzlich Interesse bekundet, sich dann aber doch anders entschieden.
Das übliche Mindestgebot beträgt laut Mertes 2,50 Euro pro Baum mit einer erwarteten Ernte von im Schnitt jeweils knapp einem Zentner Obst. Bei einer traditionellen Versteigerung bieten Teilnehmer - in Minheim waren es bisher meist drei oder vier - in Zehn-Cent-Schritten. Vom Gemeindechef wie bei einer regulären Auktion moderiert, wird dann so lange mehr geboten, bis nur noch ein Bieter übrig geblieben ist. Da es in Minheim bei einem blieb, entfiel die seit Generationen praktizierte Vorgehensweise.
Er habe mit mehr Resonanz gerechnet, sagte Mertes. Zumal die Apfelernte im vorigen Jahr ausgefallen sei: "Bedingt durch den Frost im Frühjahr gab es keine Früchte." Ganz anders in diesem Jahr, für das er mit einem "satten Ertrag" rechnet. Das allgemein gute Obstjahr dürfte aber wohl auch der Grund für das geringe Interesse sein, noch Mengen dazuzukaufen.
Da sich Schmidt bereit erklärt hat, die Streuobstfläche samt Böschung in Ordnung zu bringen, insbesondere zu mähen, kann er die Äpfel in diesem Jahr eventuell kostenlos ernten. Die Gemeinde könnte so vermutlich mehr sparen, als sie einnehmen würde. Entscheiden darüber, ob für das eine Jahr so verfahren werden soll, wird laut Mertes der Gemeinderat. Ansonsten profitiere von den Einnahmen die örtliche Kindertagesstätte.

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