Geschichte Hausschlachtungen und trockene Sommer

Kleinich-Fronhofen · Der Fronhofener Kurt Stumm hat in den vergangenen sieben Jahren zahlreiche Dokumente über seinen Heimatort ausgewertet. Seine Ergebnisse hat er jetzt in einem Buch veröffentlicht.

 Kurt Stumm stellt sein Werk „Fronhofen – Historisches und Wissenswertes“ vor.

Kurt Stumm stellt sein Werk „Fronhofen – Historisches und Wissenswertes“ vor.

Foto: Christoph Strouvelle

Der Fronhofener Kurt Stumm ist ein leidenschaftlicher Sammler und Aussteller. In seinem Scheunenmuseum sind zahlreiche Maschinen zu sehen, die einst in der Landwirtschaft genutzt wurden. So wie eine Viehwaage und eine Dreschmaschine aus dem Jahr 1899, die heute längst von moderneren Geräten verdrängt worden sind. Allerdings  hat der 84-Jährige neben Gebrauchsgegenständen der Region auch Geschichten und historische Begebenheiten aus seinem Heimatort gesammelt.

Diese hat er in den vergangenen sieben Jahren aufgeschrieben und rund 50 verschiedene Themen jetzt in einem mehr als 300 Seiten starken Buch „Fronhofen – Historisches und Wissenswertes“ zusammengefasst. „Ich habe alles gesammelt, was mir in den Sinn gekommen ist“, sagt er. Dazu gehören Briefe des Fronhofeners Edmund Faust in die Heimat, der vor und im Ersten Weltkrieg bei der Marine seinen Wehrdienst ableistete und dessen Schiff bei den Falkland-Inseln versenkt wurde. „Man erhält Einblick in das Leben auf dem Schiff und aus den Kolonien“, sagt Stumm.

Doch im Mittelpunkt stehen Ereignisse aus dem Dorf. Angefangen vom Flachsanbau und dessen Verarbeitung bis zu Hausschlachtungen, die es zweimal jährlich in jedem Haushalt gegeben hatte, reichen die Themen. Wertvolle Hilfen waren für Stumm die handgeschriebenen Chroniken der katholischen und evangelischen Schulen sowie die Niederschriften der Gemeinderatssitzungen, die Stumm seit 1847 vorliegen.

So erfährt der Leser, dass die Region auch früher schon von Trockenheit und heißen Sommern betroffen war. 1858 hatten die Ernteerzeugnisse sogar nicht gereicht, um die Fronhofener übers Jahr ernähren zu können. Deshalb hatte sich der Gemeinderat seinerzeit an die „Königliche Hochlöbliche Regierung zu Trier“ gewandt mit der Bitte, Laub aus einer Lohhecke als Viehfutter verwenden zu dürfen.

Stumm befasst sich zudem mit der Geschichte des heutigen Traben-Trarbacher Stadtteils Kautenbach, der bis 1962 rechtsseitig zu Fronhofen gehört hatte. Und auch die alten Fronhofener Hausnamen wie Scholese, Michelboare und Boamatze sind in dem Werk aufgeführt. Warum macht sich Stumm die Arbeit? „Damit nicht alles in Vergessenheit gerät.“

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