In den Flurwiesen kann gebaut werden

Trotz der angespannten Haushaltssituation scheint sich in Veldenz ein Ende der Talsohle abzuzeichnen. Dass die Gemeinde ab sofort ihre neuen Bauplätze "In den Flurwiesen" anbieten kann, lässt zusätzlich hoffen, dass es aufwärts geht.

 Von Mülheim kommend wird sich das neue Veldenzer Baugebiet unmittelbar an die bisherige Bebauung anschließen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Von Mülheim kommend wird sich das neue Veldenzer Baugebiet unmittelbar an die bisherige Bebauung anschließen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Veldenz. (red) Mit der Verpachtung des "Villa-Romana"-Cafés hat es bisher zwar nicht geklappt. Doch dafür macht das Veldenzer Neubaugebiet "In den Flurwiesen" Fortschritte. "Wir sind so weit, dass wir die ersten Grundstücke verkaufen können", setzt Ortsbürgermeister Norbert Sproß auf die Stärkung des Steueraufkommens der Gemeinde. Für den Ort, der in der Vergangenheit viel in seine Infrastruktur investiert hat, kommt das mehr als gelegen. Denn trotz aller Bemühungen, die Einnahmesituation zu verbessern, sind die Finanzen sehr angespannt, wie Kämmerer Günter Wagner betont. Die Defizite summierten sich auf 860 000 Euro. 2007 fehlen 373 000 Euro, und 2008 werden es wohl 490 000 Euro sein. Dass darin 421 000 Euro 2006er Altlasten stecken, lässt aber hoffen, dass sich allmählich ein Ausgleich abzeichnet. Wagner betont zudem, dass "die prekäre Haushaltslage ausschließlich strukturell bedingt" ist. Gemeindehäuser, Friedhof, Straßen, Kindergarten und Tourismus verursachten Jahr für Jahr Defizite von im Schnitt 86 000 Euro.Alles in allem schultert die Gemeinde einen Verwaltungshaushalt mit Ausgaben von 1,73 Millionen Euro und 1,24 Millionen Euro Einnahmen. Investiert wird aber dennoch. Das Neubaugebiet schlägt mit 270 000 Euro plus 15 000 Euro für die Straßenentwässerung zu Buche. Daneben enthält der Vermögenshaushalt mit einem Volumen von 382 000 Euro nur 10 000 Euro für die Sanierung der Gemeindehaus-Toiletten. Die restlichen 87 000 Euro fließen in die Kredittilgung. Gleichzeitig verschuldet sich die Gemeinde für die aktuellen Projekte. Vorgesehen ist ein Kredit von 341 000 Euro, der aber zu 80 Prozent kurzfristig ist, da über den Grundstücksverkauf Einnahmen zu erwarten sind. Der aktuelle Schuldenstand von 725 000 Euro (Ende 2007) bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 728 Euro (Landesschnitt 305 Euro).Doch Veldenz muss sich schon auf das nächste Groß-Vorhaben einstellen: Die Verlegung von Wasser und Abwasser im Ortsteil Thalveldenz und die Erneuerung der Zufahrtstraße. Laut Sproß werden dort "Millionen verbaut", woran aber kein Weg vorbei führe. Ebenso wenig dürfe am Kindergarten gespart werden, der eine Investition in die Zukunft sei. Dass Veldenz auf dem richtigen Weg ist, zeigt sich laut Sproß im Kleinen. Beim jährlichen Weinfest wie auch bei allen anderen Veranstaltungen der Gemeinde würden seit Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Und auch das Plus des Forstes sorgt für zufriedene Mienen. Außerdem soll es in der Villa Romana auch ohne Pächter gemütlich werden. Die Gemeinde ist dabei, den Raum zu möblieren. Auf eine Küche wird vorerst aber verzichtet.

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