Kleine Biester und Krümelmonster helfen gern

Wittlich · Sieht echt aus, ist aber gestellt: Rund 250 Jugendliche des Jugendrotkreuzes (JRK) im Bezirk Trier haben sich in Wittlich zum Wettbewerb getroffen. Hier übten sie für den Ernstfall.

 Sophia aus Mettendorf kümmert sich um die Wunde am Arm von Miriam Offermann vom DRK in Gerolstein. TV-Foto: Nora John

Sophia aus Mettendorf kümmert sich um die Wunde am Arm von Miriam Offermann vom DRK in Gerolstein. TV-Foto: Nora John

Wittlich. Die Verletzung sieht schlimm aus: Eine junge Frau sitzt auf dem Boden, und aus dem Unterarm scheint ein Stück Knochen herauszustehen. Ein paar Schritte weiter steht eine Frau, die extrem blass ist und bläulich verfärbte Lippen hat. Doch was sich auf dem Wittlicher Marktplatz abspielt, ist nur gestellt und eine Prüfung des Jugendrotkreuzes im Bezirk Trier.
Spaß an Gruppentreffen


Sophia und ihre Schwester Maria aus Mettendorf kümmern sich um die junge Frau mit der Verletzung am Unterarm. Leon Ludwig versorgt mit seiner Schwester Linda die blasse Frau, die laut Prüfungsvorgabe einen Hitzschlag erlitten hat. Leon setzt einen Notruf ab, seine Schwester stützt die hilfebedürftige Frau. Lukas Fritz vom DRK Serrig beobachtet die Szene und macht sich Notizen. Er beurteilt später, was die Jugendlichen richtig gemacht haben und was verbessert werden kann.
Fritz ist Jugendleiter beim JRK und trifft sich mit seiner Gruppe etwa einmal im Monat. Er betreut ältere Jugendliche. Die kleineren Gruppen treffen sich einmal wöchentlich, erzählt er. Dann werden Erste-Hilfe-Kenntnisse vermittelt, aber es wird auch gespielt und etwas unternommen, so dass die Kinder auch Spaß haben beim Roten Kreuz.
Die Erste-Hilfe-Einsätze sind auch am Wettbewerbstag nur ein kleiner Bereich. Am Platz an der Lieser erfahren die Teilnehmer von Mitgliedern des Wittlicher Jugendparlaments etwas über Organspende, dort werden auch Spiele angeboten. Eine Bewertung gibt es hier nicht. Zum Schluss lassen sie sich in einem großen Bilderrahmen fotografieren. Für den zehnjährigen Jonathan von den "kleinen Biestern" aus Arzfeld ist das aber nicht die schönste Station. Für ihn war es bei der Feuerwehr im Industriegebiet am schönsten. Dort gab es sportliche Wettkämpfe, bei denen unter anderem mit Wasser gefüllte Gummistiefel weitergereicht werden mussten. Die Gruppen, die durch Wittlich ziehen, haben teilweise lustige Namen. Wie zum Beispiel die Krümelmonster aus Uersfeld. Die elfjährige Katharina aus dieser Gruppe ist beim JRK, weil sie dort Freunde trifft. Üble Verletzungen schrecken sie nicht. "Ich weiß ja, dass das alles nur geschminkt ist." Mittagspause machen die Kinder und ihre Betreuer wie Harald Igelmund, Bezirksleiter des Jugend-Rot-Kreuzes, und sein Stellvertreter Benjamin Schleper im Atrium des Cusanus-Gymnasiums. Hier endet der Wettkampftag mit einer Disco am Abend, bevor es in die Klassenzimmer zum Übernachten geht. noj
Sieger des Wettbewerbs in der Stufe 1 (sechs bis zwölf Jahre) waren die "Roten Panther" aus Mettendorf. Bei der Stufe 2 (13 bis 17 Jahre) haben die "Flitzer" aus Prüm gewonnen. Beide Gruppe haben sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert.

Extra

Die Mädchen und Jungen beim Jugend-Rot-Kreuz lernen dort, wie sie helfen können, wenn jemand verletzt ist oder Hilfe braucht. Denn auch Kinder können da schon ganz viel machen. Zum Beispiel unter der Nummer 112 den Rettungsdienst oder den Notarzt anrufen. Am Telefon sollte man dann ganz genau beschreiben, wo sich der Kranke befindet. Auch was geschehen ist und wie viele Kranke oder Verletzte es gibt. Außerdem ist es auch ganz wichtig, mit dem Kranken zu sprechen. Dann weiß derjenige, dass er nicht alleine ist und dass er Hilfe bekommt. Das ist ganz wichtig. Die Kinder beim Roten Kreuz lernen aber auch, wie sie Verletzungen behandeln können oder was sie tun können, wenn jemandem schlecht ist. noj

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