"Kulturarbeit braucht Qualität"

Auch wenn der Umgangston alles in allem sachlich blieb: im Zeichen der aktuellen Auseinandersetzungen um die Wittlicher Kulturarbeit stand auch die Eröffnung der Ausstellung "Steinlandschaften" im Georg-Meistermann-Museum in Wittlich mit Werken des Münchener Bildhauers Uwe Jonas. Einig war man sich allenfalls in der Forderung nach Qualität.

 Eine klare Position vertritt diese Besucherin der Vernissage im Georg-Meistermann-Museum. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Eine klare Position vertritt diese Besucherin der Vernissage im Georg-Meistermann-Museum. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Wittlich. (er) Mit einem Appell des ausstellenden Künstlers, am derzeitigen Kulturamtsleiter festzuhalten, endete am Sonntag die Vernissage von "Steinlandschaften" im Wittlicher Georg-Meistermann-Museum. "Ich habe natürlich vom Wittlicher Kulturkampf gehört", sagte Uwe Jonas im Alten Rathaus. "Ich würde mich freuen, wenn Sie sich in Wittlich entschließen könnten, weiter mit Herrn Dr. Calleen zusammenzuarbeiten."

Die Begegnung mit dem Kunsthistoriker habe er als außerordentlich bereichernd empfunden. Dass in Wittlich auch künftig qualitätvolle Kulturarbeit geleistet werden muss, darin waren sich nicht nur die zahlreichen Gäste einig, die der Erste Beigeordnete der Stadt, Albert Klein, in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters zur Ausstellungseröffnung begrüßen konnte. "Wir werden selbstverständlich die 25-jährige qualitätvolle Arbeit hier fortsetzen", versicherte Klein.

Zur Vernissage erschienen waren auch etliche Mitglieder des musealen Freundeskreises "Schwebender Punkt" und sein Vorsitzender Horst Hansen. Die engagiertesten "Punktler" hatten sich in ein doppelgesichtiges T-Shirt gewandet, auf dem frontseitig zu lesen war: "Stoppt den Kleingeist in der Kulturstadt Wittlich", während die Rückseite darauf hinwies: "Die Kunst ist frei".

Der schriftliche Protest verschwand allerdings bald wieder unter den mitgeführten Jacken, und auch Kleins Anrede: "Ich begrüße die verspäteten Fassnachtsjecken" blieb ohne Reaktion.

Überhaupt war man sichtlich um Mäßigung bemüht. Es blieb bei Andeutungen. "Hier ist derzeit viel in Bewegung", stellte Calleen fest. Gitarrist Momo Rippinger brachte musikalisch "die Steine ins Rollen", alles in allem war die Stimmung eher gedrückt.

Im traditionellen Künstlergespräch diskutierte Justinus Calleen mit Uwe Jonas über das Werk und die im ersten Stock und im Erdgeschoss gezeigten Arbeiten des Münchner Künstlers. Auch wenn sein Werk erhebliche malerische Qualität habe, so sei er doch vor allem Bildhauer, betonte Jonas. "Ich brauche das Haptische (Fühlbare), das Gewicht der Materie. Als Erdenmensch bin ich dem Boden verhaftet".

Auch beim anschließenden Umtrunk blieb die aktuelle Situation der Wittlicher Kulturarbeit Thema Nummer eins. "Wir wollen Qualität in Vielfalt" - lautete der einhellige Tenor.

Die Ausstellung ist bis 26. April zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10´ bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Infos: www.wittlich.de.

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