Dazu bei trug die individuelle Herangehensweise aller Beteiligten in Form des "Ambulanten Berufsbildungsbereiches". Das teilt das DRK-Sozialwerk mit.
Lukas Ludwig schloss vor drei Jahren die Förderschule in Bernkastel-Kues ab. Es stellte sich die Frage, wie es in seiner beruflichen Zukunft weitergehen könnte. Aufgrund seiner Lernbehinderung kam eine reguläre Berufsausbildung nicht in Frage.
Aus einem früheren Praktikum während der Schulzeit bestand bereits enger Kontakt zum Winzerbetrieb Martin Prüm. Bei Ludwig entstand der Berufswunsch, in einem Weingut zu arbeiten. Durch die Initiative von Martin Prüm, der den jungen Mann in seinem Betrieb langfristig zu integrieren beabsichtige, entstand der Kontakt zu einem Rehaberater der Agentur für Arbeit Trier und DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich. Gemeinsam wurde ein Unterstützungsangebot gefunden und realisiert. Wichtig war den Verantwortlichen von Beginn an die größtmögliche Selbstbestimmung ihres Klienten. Dies betraf seinen Berufswunsch, die Wahl des Betriebes sowie die Form der Unterstützung. Durch das Angebot des DRK-Sozialwerkes konnte er von den Mitarbeitern des Job-Mentorings begleitet werden. Im Februar 2015 begann Ludwig schließlich sein Praktikum in dem Weinbaubetrieb in Brauneberg.
Ziel war es, Lukas Ludwig über das praktische Arbeiten zu qualifizieren und Schritt für Schritt an die Anforderungen des Berufsfeldes heranzuführen. Die theoretischen Inhalte wurden auf das Notwendigste reduziert und eine engmaschige Anleitung und Begleitung der praktischen Tätigkeiten fokussiert.
Unterstützt wurden Praktikant und Betriebsinhaber Martin Prüm durch die Job-Mentorinnen Annika Lagodka und Szilvia Hampel. Diese trainierten mit ihm nicht nur berufliche Inhalte. Mitarbeiter des zukünftigen Arbeitgebers suchten mit Unterstützung des Job-Mentorings erfolgreich nach einer Wohnung, von der der junge Mann aus den Betrieb mit dem Fahrrad erreichen konnte. Es ist ein Umfeld geschaffen worden, das es ihm ermöglicht, nachhaltig im Betrieb Fuß zu fassen. In den 20 Monaten seines Praktikums zeigte sich Lukas Ludwig so engagiert, dass er eingestellt wurde. Das Arbeitsverhältnis begann am 1. Januar. Durch die Eingliederungshilfe der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich konnte mit dem "Budget für Arbeit" eine dauerhafte, finanzielle Förderung gewährt werden. Dies ermöglicht es dem Firmenchef, den jungen Mitarbeiter langfristig zu beschäftigen. Derzeit lernt Lukas Ludwig für den Traktorführerschein, um im Betrieb weitere Aufgaben übernehmen zu können.