Musik macht junge Menschen intelligenter

GONZERATH. (doth) Die Jahreshauptversammlung eines Vereins kann schon eine etwas trockene Angelegenheit sein. Nicht so, wenn der Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich seine Treffen abhält, denn da ist im wahrsten Sinne des Wortes Musik drin.

Gastgeber war der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Gonzerath, der die Delegierten aus 100 Mitgliedsvereinen in der schmucken Schackberghalle nicht nur musikalisch begrüßte, sondern auch bewirtete. Kreisvorsitzender Ewald Tonner begrüßte die Mitglieder des Verbandes, der nicht weniger als 4300 aktive Musiker und 8500 Fördermitglieder repräsentiert. Ranghöchster Ehrengast war die Präsidentin des Landesmusikverbandes, Landrätin Beate Läsch-Weber. Ortsbürgermeister Felix Assmann würdigte die Verdienste der Musikvereine: "Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur dörflichen Gemeinschaft". Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Morbach, Gregor Eibes, stieß ins selbe Horn: "Die Vereine sind die Seele des dörflichen Lebens, und deshalb bekommen sie auch die gemeindlichen Räume kostenfrei zur Verfügung gestellt". Da war man gleich beim brennendsten Thema, dem Geldmangel. So richtig rausrücken wollte Landtagsmitglied Günter Rösch noch nicht mit der Nachricht, ob nun die Musikvereine verstärkt an den Erlösen von Wettspielen wie Toto und Lotto teilhaben können. Er verwies auf die Landesversammlung der Musikvereine am 21. März in Nierstein-Oppenheim. Finanzielle Probleme hat auch Sportkreis-Vorsitzender Manfred Neumann: "Die Vereine müssen verstärkt betriebswirtschaftlich handeln, mit anderen Vereinen zusammen arbeiten und ihre Strukturen modernisieren", lauteten seine Vorschläge. Sängerkreis- Vorsitzender Dietmar Thömmes lobte die gute Zusammenarbeit mit den Verbänden. "Die Gleichstellung der Unterstützung von Kultur und Sport fordern wir bereits seit zehn Jahren", stellte Landrätin Beate Läsch-Weber fest und versicherte: "Bei der Einführung neuer Wetten und Lotterien werden wir auf der Matte stehen". Es ist gut angelegtes Geld, denn die Präsidentin zitierte aus wissenschaftlichen Arbeiten, dass musizierende Kinder insgesamt intelligenter seien, und Musik auch zu einem verbesserten Sozialverhalten führe. Rund 1500 jugendliche Mitglieder haben die Musikvereine im Kreis. Einer, der sich in diesem Bereich besonders verdient gemacht hat, ist Dietmar Heidweiler vom Musikverein Sehlem-Esch. "Stets selbst um Fortbildung bemüht, gibt er sein Wissen und Können unermüdlich an die nächste Musikergeneration weiter", lobte Präsidentin Läsch-Weber und würdigte diese Leistung mit der Fördernadel des Landesmusikverbandes. Unzählige Platzierungen beim Wettbewerb "Jugend musiziert" dokumentieren den Erfolg. "Drum and Fun" ist ein Konzept, mit dem Heidweiler junge, begabte Musiker an Schlaginstrumente heranführt. Wie das klingt, wurde in einer Vorführung unter Beweis gestellt. Denis Zimmer, Florian Body und Björn Müller sind bereits Bundessieger im Wettbewerb "Jugend musiziert". Auf dem Weg dorthin sind Lukas Mettler, Alexander Ternes, Julian Klar und Daniel Hansen. In der Aussprache bat Kreisvorsitzender Tonner die Vereinsvorsitzenden, anstehende Ehrungen rechtzeitig beim Kreisverband anzumelden: "100 Vereine sind viel Arbeit". Der Kassenbericht von Gerd Schmitz gab Anlass zum Staunen: Der Verband verfügt immer noch über 20 173 Euro, nur 1000 Euro weniger als vor Jahresfrist. Im Bereich Musikschule sind es 15 900 Euro. Die Versammlung endete wie sie begann, mit Musik. Die jungen Schlagzeuger machten Musik am eigenen Körper, "Bodypercussion" genannt. Das sieht nicht nur originell aus, es klingt auch gut.

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