Zurückgeblättert Narren feiern, Schützen streiten

Bernkastel-Wittlich (ca) Ein Blick zurück ins TV-Archiv beantwortet die Frage: Was geschah vor 20 Jahren?

Wie Weihnachten und Ostern an einem Tag: Gute Nachrichten für Verbandsgemeinde Wittlich-Land gab es Anfang Februar 1999: Der Haushalt war ausgeglichen, es gab eine Freie Finanzspitze von 70 2000 Mark, Kredite wurden keine aufgenommen, die Verbandsgemeindeumlage wurde um 1,5 Prozent gesenkt und die Verschuldung um 650 000 Mark reduziert. Und: Mit einer Pro-Kopfverschuldung von 308 Mark pro Einwohner lag die VG weit unter dem Landesdurchschnitt von 538 Mark.

Streit um Schießsportanlage: Der Streit um den Bau einer Großkaliber-Schießsportanlage in Bettenfeld wurde am Landgericht in Trier verhandelt. Denn der Gemeinderat hatte beschlossen, Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts Wittlich einzulegen. Dieses hatte im Januar 1999 den Nutzungsvertrag zwischen dem Schießsportverein Eisenschmitt-Bettenfeld und der Gemeinde Bettenfeld für gültig und damit die Kündigung durch den damligen Ortsbürgermeister Günter Zenz für nichtig erklärt. Nachdem der Gemeinderat Bettenfeld 1993 einem Antrag des Vereins auf Erweiterung der Schießsportanlage auch für Großkaliberwaffen zugestimmt hatte, hatte er sein Ja 1997 zurückgezogen. Zenz, der beim Amtsgericht zusammen mit dem früheren Bürgermeister Walter Densborn der VG Manderscheid die Gemeinde vertrat, sagte, er sei davon ausgegangen, dass der Schießsportverein Eisenschmitt schon mit Bettenfeld fusioniert habe. Außerdem habe es ein Votum des Rates für den Bau gegeben. Mittlerweile habe sich die Situation geändert: der Rat sei dagegen und die Bevölkerung ebenso. Die Wende kam im Juni: Das Landgericht hob das Urteil des Amtsgerichts Wittlich auf und erklärte die Kündigung des Nutzungsvertrages für rechtskräftig.

Bahn frei für neue VHS: Der Wittlicher Stadtrat und der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land gaben ihre hat Zustimmung zu einer gemeinsamen Volkshochschule (VHS) mit einem hauptberuflichen pädagogischen Leiter. Diese Weiterbildungseinrichtung mit dem Namen „Volkshochsschule Wittlich Stadt und Land“ ersetzt in Wittlich das Stadtbildungswerk, das seit 1989 aufgrund einer Vereinbarung mit der Stadt von der Katholischen Erwachsenenbildung getragen worden war. 1998 hatte das Bistum Trier diese Zusammenarbeit zum 31.Juli 1999 gekündigt. Die Stadt Wittlich hatte sich daraufhin nach einem neuen Partner für die Erwachsenenbildung umgesehen und die Kooperation mit der VG Wittlich-Land vorbereitet. Die neue VHS nahm ihre Arbeit am 1. April auf. Die Geschäftsstelle war zunächst im Rathaus der VG Wittlich-Land in der Kurfürstenstraße untergebracht.

Narren außer Rand und Band: Und dann wurde natürlich kräftig Karneval gefeiert: Die Wittlicher Möhnen stürmten die TV-Redaktion, die Mannalittcha Mädcha gaben mal wieder alles und die Berja Wackessen waren außer Rand und Band – so wie Tausende anderer Narren bei ihren Sitzungen und Umzügen – trotz der kalten Temperaturen, die übers Karnevalswochenende herrschten.

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