Sperrzeiten nochmal überdenken

Zum Artikel "In Morbach ist bei Feiern früher Schluss" (TV, 17. Februar) meint dieser Leser:

In dem Artikel heißt es: Die Morbacher Verwaltung hat ihre Sperrzeiten geändert. Eigentlich müsste es heißen: Die Morbacher Verwaltung hat ihre Sperrzeiten klammheimlich geändert. Es wurde von Seiten der Gemeinde weder im Vorfeld mit den Vereinen gesprochen, noch wurden die Ortsbürgermeister der 19 Orte über die Änderungen informiert. Ich selbst bin seit über 20 Jahren im Vorstand des SV Gonzerath tätig und kann behaupten, dass es bei unseren Festen (Oktoberfest, Après-Ski-Party) mit teilweise über 1000 Besuchern nie zu größeren Gewalttaten oder Sachbeschädigungen gekommen ist. Auch sind mir in Gonzerath noch nie Klagen von Anwohnern zu Ohren gekommen.

Wir als gemeinnütziger Verein mit einer großen Jugendabteilung - Fußball, Volleyball, Kinderturnen, Krabbelgruppe - sind auf die Einnahmen aus solchen Veranstaltungen angewiesen. Bei der Eiszeitparty der Jugendgruppe am 26. Dezember 2010, als die Regelung das erste Mal in Kraft trat und das Ordnungsamt die Leute um 2 Uhr auf die Straße setzte, wurden von Seiten des Vereins Tausende Euro weniger umgesetzt. Weiterhin ist zu bedenken: Wenn alle um 2 Uhr nach draußen geschickt werden, gibt es mit Sicherheit auch Konfliktpotenzial.

Das Ausgehverhalten der unter 30-Jährigen hat sich nun mal verändert. Und dass die friedliche Allgemeinheit jetzt wegen ein paar Übeltätern darunter leiden soll, kann eigentlich nicht im Sinne des Erfinders sein.

Das Ordnungsamt sollte die Sache nochmal überdenken und auf eine Pauschalisierung verzichten. Bei nachgewiesenen Beschwerden und Vorfällen könnte bei der nächsten Veranstaltung eine Verkürzung der Sperrzeit in Betracht gezogen werden.

Ralf Klingel, Gonzerath

(Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist erster Kassierer des SV Gonzerath.)

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