Von der Banknote bis zum Weinetikett

Wittlich · Der Trierer Künstler Fritz Quant galt als Universaltalent. Er stattete Räume aus, malte Bilder und gestaltete Weinetiketten. Quant wäre am 18. Februar 125 Jahre alt geworden. Diesen Geburtstag würdigt Wittlich mit einer Ausstellung, denn Quant hat auch in der Stadt an der Lieser gewirkt.

Wittlich. Wer heute den Sitzungssaal des Alten Rathauses in Wittlich besucht, blickt auf die Arbeit des Trierer Künstlers Fritz Quant. Die Gestaltung der Decke, Fenster und der Wände mit ihren Holzvertäfelungen stammen von ihm. Und mehr als das: Quant schuf Notgeldscheine und Wein etiketten (unter anderem vom Weingut Albertz in Wittlich), Grafiken und große Landschaftsgemälde. Dabei dienten ihm oft Ansichten seiner Heimatstadt Trier als Motiv. Aber auch die Eifel war ihm ein wichtiges Thema, was viele Gemälde des Klosters Himmerod und der Maare beweisen. Eine Ansicht des Alten Rathauses in Wittlich schmückte früher das Lokal "Goldener Stern" am Hauptmarkt in Trier. Das Wandgemälde ist lange zerstört, aber der Entwurf Quants ist noch erhalten.
Am Sonntag, 3. März, wird um 11 Uhr die Ausstellung "Fritz Quant - zum 125. Geburtstag" im großen Sitzungssaal des Alten Rathauses eröffnet. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Joachim Rodenkirch wird Richard Hüttel in die Ausstellung und das Leben sowie die Werke Fritz Quants einführen. Die musikalische Gestaltung der Vernissage übernehmen Irmgard Wagner (Gesang) und Ludmilla Alexandrowa (Piano).
Fritz Quant wurde am 18. Februar 1888 in Trier geboren. Der Maler, Grafiker, Gestalter, Gebrauchskünstler und Innenarchitekt studierte in Trier und Leipzig und arbeitete den größten Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt, wo er 1933 starb.
Ein großer Teil der Leihgaben, die in der Wittlicher Ausstellung zu sehen sind, stammt aus der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift in Trier, das den Nachlass des Künstlers verwahrt. Es handelt sich um Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Entwürfe und Bucheinbände. Gezeigt wird aber auch die Bauakte des Anbaus des Alten Rathauses in Wittlich aus dem Jahre 1922, an dessen Ausführung Fritz Quant beteiligt war. Diese Akte stammt aus dem Landeshauptarchiv Koblenz. Aus dem Kreisarchiv Bernkastel-Wittlich werden weitere Stücke zu sehen sein, darunter eine Ausgabe der Reisebeschreibung "Burgenzauber an der Mosel", in der Schriftsteller Heinrich Tiaden 1920 eine 1917 gemeinsam mit Quant durchgeführte Radtour von Koblenz nach Trier beschreibt, die Quant bebildert hat. hpl
Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus: 3. März bis
30. Juni, Mo-Fr 11 bis 17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort