Weniger Drogenfahrer

Das "Nature-One-Festival" bei Kastellaun ist das größte Techno-Spektakel in Deutschland. Enorm ist auch der Umfang der Kontrollen der Morbacher Polizei bei der An- und Abreise an der Hunsrückhöhenstraße. Die Zahl der berauschten Fahrer und Beifahrer ist offenbar rückläufig.

Morbach/Hinzerath. (iro) Die Zahl der Blutproben, die die Polizei Morbach bei den Kontrollen im Zusammenhang mit dem größten Techno-Spektakel in Deutschland anordnete (der TV berichtete), sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich zurückgegangen: von 46 auf 33. Das wertet Hermann-Josef Decker, der stellvertretende Leiter der Morbacher Inspektion (PI), durchaus als Erfolg. Dennoch seien die Zahlen mit Vorsicht zu genießen, denn die Menge der berauschten "Nature-One"-Besucher, die der Polizei ins Netz gehen, sei auch von den jeweiligen Kapazitäten abhängig. Trotz des rückläufigen Trends sieht Decker keinen Grund zur Entwarnung: "Ich bin immer wieder schockiert darüber, wenn ich die menschlichen Wracks nach oft jahrelangem Konsum insbesondere von Chemie-Drogen erlebe." An den drei Kontrolltagen erfolgten 70 Strafanzeigen wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. In 32 Fällen wurden zudem Verfahren wegen Fahrens unter Drogeneinfluss eingeleitet. Im Zusammenhang mit den 33 Blutproben, eine wegen Verdacht auf Alkoholfahrt, wurden Führerscheine, teilweise auch Fahrzeuge, sichergestellt. Auch in Sachen Drogen wurden die Beamten fündig: Marihuana war mit 72 Gramm der "Spitzenreiter". Zusätzlich wurden sechs fertige Joints, meist auch aus Marihuana, neun Gramm Speed, fünf Gramm "Pep", beides Amphetamin-Derivate, 3,8 Gramm Haschisch und 2,6 Gramm Kokain beschlagnahmt. Neun Franzosen, neun Luxemburger und sechs Belgier mussten an Ort und Stelle jeweils 650 Euro zahlen, bevor sie weiterfahren durften. In der Höhe bewegen sich die zu erwartenden Strafen. Den hohen Ausländeranteil bei den Drogenfahrten erklärt der stellvertretende PI-Leiter mit dem "offenbar mangelhaften Unrechtsbewusstein in den Nachbarstaaten".

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