Straßenbau Weg mit den Löchern, Rillen, Fallen

Plütscheid · Die Plütscheider Straßen sind marode. Während die Gemeinde nun beschlossen hat, drei davon für 940 000 Euro zu sanieren, muss auf den Ausbau der Landesstraßen noch gewartet werden: Sie sind frühestens 2020 dran.

 Die eine Straße gehört der Gemeinde, die andere wird vom Land gepflegt. Links nach oben wird nun also saniert, rechts an der Kirche vorbei dauert es noch etwas.

Die eine Straße gehört der Gemeinde, die andere wird vom Land gepflegt. Links nach oben wird nun also saniert, rechts an der Kirche vorbei dauert es noch etwas.

Foto: Frank Auffenberg

Schlaglöcher, Spurrillen und Stolperfallen: Die Straßen in und um Plütscheid sind in einem desolaten Zustand. Während rund ums Dorf in den vergangenen Jahren viel saniert wurde – unter anderem muss Lambertsberg gerade wegen der Renovierung umfahren werden (der TV berichtete) – drängt sich die Frage auf, ob man das Dorf am Ehlenzbach im Straßenbauprogramm vergessen hat.

Die gute Nachricht vorweg: im kommenden Frühjahr werden die wichtigsten Gemeindestraßen modernisiert. Auf erneuerte und gut befahrbare Landesstraßen muss aber noch etwas gewartet werden – sie werden frühestens 2020 angegangen. Bei einer Einwohnerversammlung wurden nun die Plütscheider über die Planungen informiert.

„Die Landesstraße 33 soll saniert werden. Das steht fest“, sagt Klaus Theis, Mitarbeiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt der Verbandsgemeinde Arzfeld. Geplant sei ein Voll­ausbau, also nicht nur eine Reparatur, sondern eine neue Straße. „Das allerdings erst zwischen 2020 und 2021.“ Weil sich aber doch langsam einiges an Sanierungsbedarf angestaut habe, beschlossen die Verbandsgemeinde Arzfeld und der Plütscheider Rat, das Erneuerungsprojekt, soweit wie möglich schon mal selber voranzubringen.

„Es ist ja nicht nur so, dass wir die Hauptstraße und die Straßen Schenkelsberg und Am Wehrbüsch dringend machen müssen, auch das Klärwerk ist deutlich in die Jahre gekommen“, sagt Theis. Bereits 2010 habe die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier darauf hingewiesen.

„Die Planungen für eine Erneuerung sind abgeschlossen, es liegt ein neues Wasserrecht vor, und im Frühjahr wird das Projekt Klärwerk­erneuerung ausgeschrieben“, sagt Theis. Die alte Anlage sei 1964 eingeweiht worden: „Was man ihr auch ansieht. Mittlerweile wurde hier und da was ergänzt, die alte Technik entspricht nicht mehr dem neusten Stand und Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar.“

Zunächst sei man davon ausgegangen, dass bei der Einweihung 1964 keine Beiträge von den Anwohnern gezahlt wurden, was hieße, dass dies heute fällig würde: „Dann fanden wir aber Aufzeichnungen, dass damals – das Werk wurde von der Ortsgemeinde betrieben – Ende der 1950er Jahre ein Sonderhieb im Gemeindewald gemacht wurde, um den Neubau zu finanzieren. Damit kann nun kostenneutral ohne Beiträge der Einwohner gearbeitet werden.“

Ganz anders sehe es aber leider bei der Erneuerung der Gemeindestraßen aus, sagt Horst Lenz vom Winterspelter Planungsbüro Lenz. Die Gemeinde sei gesetzlich dazu verpflichtet, eine Beteiligung von 65 Prozent auf die Grundstückseigner umzulegen.

„Das gesamte Programm kostet etwa 940 000 Euro. Die Gemeinde muss also 330 000 Euro aufbringen, kann davon aber maximal 60 Prozent vom Land als Förderung erhoffen“, sagt Lenz. Die restlichen 610 000 Euro müssten wiederum von den Anwohnern getragen werden.

„Ganz genau sind das für 360 Meter Hauptstraße 514 000 Euro, für die Instandsetzung von 170 Metern der Straße Schenkelsberg etwa 216 000 Euro und für 200 Meter Am Wehrbüsch 206 000 Euro.“ Umgerechnet müsse man mit einer Beteiligung von circa 3,35 Euro pro Quadratmeter Bauland rechnen, sagt Lenz.

Für die ebenfalls geplante Erneuerung des Plütscheider Kanalsystems fielen aber keine weiteren Kosten an, sagt Theis. Betroffene Anwohner seien dazu eingeladen, sich beim Eifelkreis zu melden und beraten zu lassen.

Und wie sehen die Planungen genau aus? „Soweit es möglich ist, wird in allen Straßen die bisherige Breite beibehalten“, sagt Ortsbürgermeister Johann Heltemes.

„Wir können nur mit dem arbeiten, was wir vorfinden. Das heißt auch, dass wir keine neuen Gehwege einrichten werden. Sonst würde die Fahrbahnbreite noch geringer“, sagt Lenz. So mancher Anwohner wird sich darüber kaum ärgern, würden die Kosten mit Trottoir doch weiter steigen.

 Die Plütscheider Hauptstraße. Sie wird bereits im kommenden Frühjahr saniert.

Die Plütscheider Hauptstraße. Sie wird bereits im kommenden Frühjahr saniert.

Foto: Frank Auffenberg
 Die Hauptstraße wird im Frühjahr saniert, die Landesstraße, in der sie mündet muss noch warten. Foto: Frank Auffenberg

Die Hauptstraße wird im Frühjahr saniert, die Landesstraße, in der sie mündet muss noch warten. Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg

Und der Zeitraum? „Das Projekt soll im Februar oder März in die Ausschreibung gehen. Wir hoffen, dann im Frühsommer mit den Arbeiten starten zu können“, sagt Horst Lenz.

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