Rettung in letzter Minute

Bitburg · Bei einem Großbrand am frühen Samstagabend in Bitburg sind 16 Menschen verletzt worden, darunter drei Feuerwehrleute. Im Keller eines Mietshauses mit 25 Wohnungen war Feuer ausgebrochen. Mehrere Menschen mussten von den Helfern über Leitern ins Freie gerettet werden. Das Haus ist unbewohnbar. Die Brandursache ist noch unbekannt.

Rettung in letzter Minute
Foto: Agentur siko

Dramatische Szenen spielten sich am Samstag gegen 18 Uhr in der Bitburger Straße ab: Aus den Fenstern eines Mietshauses mit 25 Wohneinheiten quillt dunkler Rauch, durch ein Kellerfenster ist ein heller Feuerschein sichtbar, die Flammen drohen, auf die oberen Stockwerke überzugreifen. Zwei Bewohnerinnen rufen aus einem geöffneten Fenster um Hilfe und wollen aus acht Meter Höhe in die Tiefe springen. Ein Mann ist wegen der Rauchentwicklung aus einem Dachfenster aufs Dach geklettert.

Manfred Burbach, Wehrleiter der Stadt Bitburg, und ein weiterer Feuerwehrmann sind nach der Alarmierung über die Leitstelle um 17.50 Uhr als erste vor Ort. Sie können die Frauen beruhigen und davon abhalten, aus dem Fenster zu springen. Innerhalb weniger Minuten treffen weitere Feuerwehrleute ein. Burbach hat für alle sechs Feuerwehreinheiten der Stadt Großalarm ausgelöst, ferner das DRK, den Notarzt und das THW alarmiert. Aus der Verbandsgemeinde Bitburg-Land treffen mit Gerät die Feuerwehren aus Dudeldorf, Metterich, Wolsfeld und Stedem ein. Auch die Polizei ist mit sieben Beamten vor Ort. Aus Wittlich rückt der Atemschutz-Gerätewagen ein. Die Feuerwehrleute stellen Leitern an die Hauswand und können so sechs Personen ins Freie retten. Die meisten der knapp 30 Bewohner sind bereits draußen, drei Leute holt die Feuerwehr aus ihren Wohnungen. Viele erleiden eine leichte Rauchvergiftung. Fünf Verletzte werden vor Ort behandelt, elf ambulant im Bitburger Krankenhaus – darunter auch drei Feuerwehrleute.

Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der enormen Hitzeentwicklung im Keller sehr schwierig. Die Feuerwehr muss einen Kellerraum von außen mit Löschschaum fluten. In andere Räume dringen Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten ein. Wehrleiter Burbach: „Das war ein sehr schwerer Einsatz für die Leute. Die Jungs waren völlig geschafft.“ Gegen 22 Uhr ist der Brand bekämpft. Die meisten Helfer rücken wieder ab, das Haus wird abgesperrt. Die meisten Bewohner kommen bei Verwandten und Bekannten unter, fünf werden in der Alten Schule im Mötsch untergebracht. Wann sie wieder ihre Wohnungen betreten können, ist noch ungewiss. Zunächst muss geprüft werden, ob das Feuer die Statik des Hauses beeinträchtigt hat. Die Brandursache ist noch unbekannt. Am Samstag waren bereits Sachverständige der Kripo vor Ort, konnten aber den Raum, in dem das Feuer vermutlich ausgebrochen ist, noch nicht betreten.

Am 14. April 2009 hatte es in dem gleichen Haus schon einmal gebrannt. Das Feuer war ebenfalls im Keller ausgebrochen. In einem Abstellraum hatte sich eine Kiste entzündet. Die Feuerwehr musste seinerzeit gewaltsam mehrere Türen aufbrechen, weil acht Personen als vermisst galten und die Gefahr bestand, dass sie eine Rauchgasvergiftung erlitten hatten.

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