Landes-CDU setzt verstärkt auf Spitzenkräfte aus der Region Trier - Eifeler Patrick Schnieder ist neuer Generalsekretär

Bingen · Die Christdemokraten der Region sind so stark wie lange nicht in der Spitze der Landes-CDU vertreten: Gestern wurde „Eifel-Turm“ Patrick Schnieder zum Generalsekretär gewählt. Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz ist Parteivize; Fraktionsvize Alexander Licht kommt von der Mosel.

Patrick Schnieder, Bundestagsabgeordneter aus Arzfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm), wird ab sofort der politischen Konkurrenz im Land den Marsch blasen. Genau das ist die Aufgabe eines Generalsekretärs. Der 2,02-Meter-Mann, von Parteichefin Julia Klöckner scherzhaft "Eifel-Turm" genannt, will aber auch die parteiinterne Kommunikation stärken.

Verlassen kann er sich auf starken Rückhalt: 326 der 369 Delegierten votierten für ihn. "Ich freue mich darauf, den Weg der CDU an verantwortlicher Stelle mitzugehen. Für mich ist das eine große Ehre", sagte Schnieder. Seine Maxime sei: "Vor Ort zuhören, erklären und handeln." Sein ehemaliger Ziehvater und jetziger Intimfeind Michael Billen aus Kaschenbach wollte die Wahl nicht kommentieren.

Eine Diskussion entbrannte zum Thema Mindestlohn. Mit großer Mehrheit wurde der von CDU-Chefin Klöckner mit der Mittelstandsvereinigung und dem Arbeitnehmerflügel ausgehandelte Kompromissvorschlag angenommen, demzufolge von einer Kommission der Tarifpartner Lohnuntergrenzen in den Branchen, in denen es keine Tarifverträge gibt, vereinbart werden sollen. Auch der Kreisverband Trier-Saarburg, mit seinem Antrag eines gesetzlichen Mindestlohns Auslöser der Debatte, schloss sich dem an. Michael Billen als Befürworter einer gesetzlichen Regelung stimmte ebenfalls "mit Bauchweh" zu.

Nach der Wahl Patrick Schnieders zum neuen CDU-Generalsekretär gilt es als sicher, dass sich der 43-jährige Bundestagsabgeordnete von einigen seiner Posten trennen wird. Für den CDU-Bezirksvorsitz werden mit den Abgeordneten Bernhard Henter und Bernhard Kaster bereits potentielle Schnieder-Nachfolger gehandelt. Wahrscheinlich ist auch, dass der Eifeler Politiker seinen Sitz im Bitburg-Prümer Kreistag räumen wird.
Hintergrund

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort