Selbstversorger-Kolumne „Ach du meine Gurke!“ Den Garten fit für den Herbst machen – das große Aufräumen hat begonnen

Trier · In ihrer Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet Katharina de Mos über ihre Erfahrungen im Selbstversorgergarten. Heute: Zeit für den Herbst-Putz.

Selbstversorgung aus dem Garten  - Arbeiten im Herbst
Foto: TV/Katharina de Mos

Und mal wieder hat das Leben zugeschlagen. Das kennt wahrscheinlich jeder Gärtner.

Längst schon wollte man Samen gesät, Pflänzchen gepflanzt, Beete geräumt und Unkraut gejätet haben. Doch dann grätscht das Leben dazwischen, erfordert alle Energie und nichts von alledem passiert. Vorwurfsvoll liegen die Samentütchen in ihrer Kiste. Übermütig wächst das Unkraut, sorry, das soll man ja nicht sagen, das Wildkraut – oder wie meine Schwiegermutter das nennt: die spontanen Arten. Wow! Was haben wir hier viele spontane Arten!

Mensch Katharina, gerade wenn man wöchentlich eine Gemüsekolumne schreibt, kann man die Beete doch nicht so verschlunzen lassen!

Aber hey, so ist es eben manchmal. Der Garten ist ja schließlich für uns da und nicht umgekehrt. Und wenn man die Hände dann endlich wieder in die Erde steckt, merkt man, dass das gar keine Last ist, sondern eine Wohltat. Gärtnern tut der Seele gut.

Auch ich habe endlich wieder ein paar Stündchen Zeit dafür gefunden. Und so hat das große Aufräumen begonnen.

All die merkwürdig, wie versteinert aussehenden Tomaten, die Temperaturen von über 50 Grad diesen Sommer offenbar nicht so förderlich fanden, habe ich aus dem Gewächshaus entfernt. Auch die Reste der Honig- und Wassermelonen mussten weichen.

Die Pastinaken die völlig unter spontanen Sorten und wild wuchernden Zuckererbsen verschwunden waren, sind halbwegs befreit. In botanischer Feinarbeit habe ich die zwischen all dem Grünzeug kaum noch auszumachenden drei Petersilienwurzeln und die Erdbeeren freigelegt, die diesen Sommer überlebt haben.

Um ein Haar hätte ich den totgeglaubten Andenknoblauch ausgerissen, der sich plötzlich wie Phoenix aus der Mulchschicht wieder aus dem abgeernteten Gurken-Beet erhebt.

Auch zwischen den Salaten und dem Mangold habe ich für Ordnung gesorgt.

Man muss aber nicht übertreiben. Die Milpa-Beete sind ein derart undurchdringlicher Bohnen- und Kürbisdschungel, da macht ein bisschen Wildkraut auch nichts aus. Und zwischen dem Kohl bedecken zarte Vogelmiere und duftende Zitronenmelisse derart erfolgreich den Boden, dass ich sie respektvoll machen lasse. Miere und Melisse: meinetwegen! Hauptsache keine Ackerwinde. Die ist mein Feind. Da kann sie noch so niedlich weiß-rosa blühen: Ich falle da nicht drauf rein! Ich rupf‘ die aus.

Genug gerupft. Als Nächstes muss ich recherchieren, was man denn jetzt noch Schönes im Gewächshaus säen kann. Was dabei herauskam lesen Sie dann demnächst in Ihrer Lieblingszeitung.

In der Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet unsere Autorin Katharina de Mos wöchentlich über ihre Erfahrungen mit Krumpern, Kompost oder Kürbissen. Anmerkungen, Tipps oder Themen einfach mailen an k.demos@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort