Tod in der Flammenhölle

NAURATH/WALD. Einen Toten und drei schwer Verletzte forderte ein tragischer Unfall, der sich am Sonntagabend auf der A 1 bei Naurath/Wald ereignete. Der Hergang gleicht einer Verkettung unglücklicher Zufälle.

Wegen eines Defekts war gegen 18.30 Uhr zunächst die Großraumlimousine einer aus Richtung Trier kommenden türkischen Familie auf dem Standstreifen liegen geblieben. Die Panne ereignete sich etwa sieben Kilometer hinter der Ausfahrt Mehring, Gemarkung Naurath/Wald. Vorsichtshalber verließen die sieben Familienmitglieder das Auto und zogen sich in die angrenzende Böschung zurück. Als aber plötzlich ein heftiger Gewitterregen einsetzte, suchten alle wieder im Auto Schutz. Kurze Zeit später überstürzten sich die Ereignisse: Mit hoher Geschwindigkeit näherte sich ein Audi A 3, geriet auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern und prallte mit voller Wucht gegen das stehende Fahrzeug. Dieses wurde um die eigene Achse gedreht und blieb gegen die Fahrtrichtung auf dem rechten Fahrstreifen stehen. Der aufgefahrene PKW schleuderte nach rechts in Richtung Böschung.

Helfer kapitulieren vor den Flammen

Dabei riss sein Benzintank am Betonsockel einer Notrufsäule auf. Anschließend überschlug sich der Wagen und blieb auf dem Dach in der Böschung liegen. Auslaufendes Benzin setzte den PKW sofort in Brand. Hinzueilende Helfer konnten den Fahrer nicht mehr bergen. Er verbrannte in seinem Fahrzeug. Es handelt sich um einen 39-jährigen Engländer, der im Saarland wohnt und mit einer US-Amerikanerin verheiratet ist.
Drei Mitglieder der in Esslingen bei Stuttgart wohnenden türkischen Familie wurden schwer verletzt, darunter auch die 23-jährige Mutter eines Säuglings. Das Kleinkind überstand den Unfall unbeschadet. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Der Sachschaden beträgt etwa 30 000 Euro. Als Unfallursache vermutet die Autobahnpolizei Schweich Aquaplaning.

Ein Polizeisprecher: "Wichtig wäre zu wissen, in welchem Zustand sich die Reifen des Audi befanden. Doch die sind fast restlos verbrannt. Zur Klärung des genauen Ablaufs wurde ein Sachverständiger beauftragt."

Die Autobahn musste für vier Stunden voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der Abfahrt Mehring von der Autobahn geleitet. Zuvor hatte sich hinter der Unfallstelle schon ein etwa sieben Kilometer langer Stau gebildet. Erst gegen 21 Uhr ging es für diese "Eingeschlossenen" weiter. Im Einsatz waren der Notarzt und das DRK aus Hermeskeil, der Rettungshubschrauber, die schnelle Einsatzgruppe des MHD Föhren, ein Notfallseelsorger, die Feuerwehr Schweich, die Polizeiinspektion Schweich und die Autobahnpolizei Schweich sowie die Autobahnmeisterei Schweich.

Sintflutartige Regenfälle haben am Sonntagabend auch auf der Autobahn Mannheim-Saarbrücken (A 6) eine ganze Reihe von Unfällen verursacht. Sie liefen in der Regel glimpflich ab, meist blieb es bei Blechschäden.
Zu dem Unfall bei Naurath/Wald werden noch Zeugen gesucht. Hinweise an die Polizeiautobahnstation Schweich, Telefon: 06502/91650.

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