Notvergabe sichert Saargau-Verkehr

Saarburg/Trier · Der Schülerverkehr rund um Saarburg ist auch für die zweite Jahreshälfte 2012 gesichert. Die Firma Saarfürst-Reisen übernimmt die Strecken von der Moselbahn bereits ab 1. Juli. Der neue Betreiber will auch das Busdepot in Saarburg weiterführen.

Saarburg/Trier. Die Firma Saarfürst-Reisen aus Merzig wird bereits ab dem 1. Juli den Betrieb der Buslinien rund um Saarburg übernehmen. Eigentlich hätte der bisherige Betreiber, die Moselbahn, die Linien bis Ende dieses Jahres bewirtschaften müssen. Die Firma hatte jedoch im Januar überraschend angekündigt, den Betrieb bereits am 30. Juni einzustellen. Einem entsprechenden Antrag des Unternehmens beim Landesbetrieb Mobilität wurde Anfang April stattgegeben (der TV berichtete). Ursprünglich sollte das Busunternehmen Saarfürst-Reisen die Linien erst ab Januar 2013 übernehmen.
Der Kreis sei in der Verpflichtung, dass der Verkehr laufe, sagte Landrat Günther Schartz bei der Unterzeichnung des Vertrags über die Notvergabe an die saarländischen Firma. Die Defizite, die bei Saarfürst-Reisen wegen des Frühstarts anfallen würden, würden deshalb von der Kreisverwaltung getragen. Genaue Beträge nannte weder die Kreisverwaltung noch das Busunternehmen. "Normalerweise hat man elf Monate Zeit, sich auf den Linienbetrieb vorzubereiten", sagte Claudia Schullinger-Maslo.
Fahrplan wird kaum verändert


Als Geschäftsführerin des neu gegründeten Saarfürst-Tochterunternehmens "Saargau-Linien und Tours" wird Schullinger-Maslo für den Betrieb auf den Strecken rund um den Saargau verantwortlich sein. Dafür übernimmt das Merziger Unternehmen auch das ehemalige Busdepot der Moselbahn in Saarburg.
"Wir haben die Mehrzahl der Moselbahn-Arbeitnehmer in neue Arbeitsverhältnisse übernommen", sagte Schullinger-Maslo im Gespräch mit dem TV. Insgesamt würden zehn Busfahrer, ein Disponent und eine Auszubildende für den Betrieb der Saargau-Linien zuständig sein. Die Firma unterhält auch Depots in Merzig und Losheim-Britten. Später könnten in Saarburg auch wieder Reparaturarbeiten übernommen werden, sagt Schullinger-Maslo.
"Die Fahrpläne werden nächste Woche ausgehängt", erklärte Detlef Schmitz von der Kreisverwaltung. Die Linien und Fahrpläne würden kaum verändert.
Saarfürst-Reisen übernimmt den Busverkehr auf dem Saargau für acht Jahre. Das ist die Maximaldauer einer Konzession, betonte Schmitz. Insgesamt muss das Unternehmen in Zukunft an jedem Schultag 650 Schüler und 150 Kindergartenkinder transportieren.
Doch wieso sollte Saarfürst-Reisen dort wirtschaftlich besser abschneiden als die Moselbahn? Schullinger-Maslo verweist auf die unterschiedliche Struktur des Privatunternehmens im Vergleich zu dem Großunternehmen Moselbahn. Ein Preisdumping auf dem Rücken der Angestellten gebe es jedenfalls nicht. sen

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