Chock-A-Block setzt zum Endspurt an

Trier · Tausende Menschen haben in den vergangenen Jahren mit ihnen gefeiert, jetzt haben sie nur noch wenige Male Gelegenheit dazu - denn die Musiker von Chock-A-Block wollen bald neue Wege gehen.

 Chock-A-Block damals und heute: Von der ursprünglichen Besetzung um Gründer Frank Rohles (Bild links, mit Gitarre) ist heute niemand mehr dabei. Ab dem Sommer treten Tobias Weber, Francis Keto, Marco Lehnertz, Steffen Wellmann und Tim Wollmann (Bild rechts, von links) nicht mehr zusammen auf. Fotos: privat, TV-Archiv

Chock-A-Block damals und heute: Von der ursprünglichen Besetzung um Gründer Frank Rohles (Bild links, mit Gitarre) ist heute niemand mehr dabei. Ab dem Sommer treten Tobias Weber, Francis Keto, Marco Lehnertz, Steffen Wellmann und Tim Wollmann (Bild rechts, von links) nicht mehr zusammen auf. Fotos: privat, TV-Archiv

Ja, sie mögen sich noch immer. Ja, es macht ihnen noch immer großen Spaß, aufzutreten. Ja, sie wollen weiter auf der Bühne stehen. Den Namen Chock-A-Block wird es dennoch ab August nicht mehr geben. Die Band löst sich nach elf Jahren auf.

"Wir wollten immer aufhören, wenn es noch gutläuft und wir auf der Bühne Spaß haben", erklärt Sänger Tobias Weber alias Sly im TV-Gespräch. Die Zeit für eine Veränderung sei gekommen: Die fünf Musiker wollen künftig eigene Musik machen - allerdings in anderen Formationen. Keine frohe Kunde für die Fans. "Viele sind enttäuscht", weiß Sly aus E-Mails. Einige seien ihnen von Konzert zu Konzert nachgereist, hätten ihnen jahrelang die Treue gehalten. "Und sie haben immer Party gemacht, wenn wir gespielt haben."

Vor allem darum sei es der Band immer gegangen: eine gute Show abzuliefern und mit dem Publikum zu feiern - und das seit 1999. Aus der damaligen Besetzung um Frank Rohles, der die Band mit Unterstützung von Udo Treimetten und dessen Eventtechnik-Firma Triacs gründete, ist heute niemand mehr dabei. Nach und nach gingen und kamen Neue, bis unter dem Namen Chock-A-Block (was so viel bedeutet wie "Raum voller Menschen") zuletzt neben dem 31-jährigen Sly aus Butzweiler der Keyboarder Marco Lehnertz (35, Messerich), Schlagzeuger Steffen Wellmann (28, Bonn), Gitarrist Tim Wollmann (26, Riveris) und Bassist Francis Keto (29, Belgien) auftraten. Seit einigen Jahren gab Rapper El Pringle (33) der Musik eine neue Note - dank eines Zufalls: "Er ist mein Nachbar, ich habe ihm quasi beim Heckenschneiden kennengelernt", sagt Sly schmunzelnd. Wer die Jungs kennenlernt, weiß: Hier stimmt die Chemie. "Wir sind mittlerweile zu einer Familie geworden", erzählt Marco Lehnertz. Drei von ihnen sind hauptberuflich Musiker: Tim Wollmann und Steffen Wellmann besuchen die Pop-Akademie in Mannheim, Francis Keto studiert am Konservatorium in Brüssel. Vor allem sie, aber auch die anderen beiden widmen sich nun eigener Musik. "Wir alle sind zu viel Musiker, als dass wir sagen würden, das war's jetzt", sagt Lehnertz.

Trotzdem ist es kein Abschied ohne Wehmut. "Wir haben bei tollen Events gespielt, und es war spannend, neue Regionen zu erschließen", berichtet der Keyboarder. "Mit den Leuten zu singen, in lachende Gesichter zu blicken, das hat mir unheimlich viel gegeben", erzählt Sly. "Wir haben bei jedem Gig gekämpft."

"Hm, eigentlich ist es schade, dass wir aufhören", sagt Lehnertz am Ende des Gesprächs. Doch die Entscheidung ist gefallen. Bis es so weit ist, wollen die Musiker ihre letzten Konzerte besonders auskosten. Ihr letzter Ton wird beim Open-Air-Abschiedskonzert am 28. August in Butzweiler erklingen. Dazu haben sie auch einige befreundete Bands eingeladen. Die Lifemusikszene in der Region soll schließlich weiterleben. Extra Zahlen, Fakten, Pannen: Zwölf Musiker haben bereits zu Chock-A-Block gehört. Etwa 400 Konzerte hat die Band allein seit 2001 gegeben - und dazu etwa 400 Songs einstudiert. Dabei gingen einige Gitarren zu Bruch, zahlreiche In-Ear-Kabel und eine (beim Sprung zu sehr in Anspruch genommene) Hose segneten das Zeitliche. Nur einmal trat Sänger Sly nicht mit auf: wegen einer Lebensmittelvergiftung. Die größte Panne war ein kaputter Gitarrenverstärker beim Altstadtfest in Trier. Das Publikum blieb trotzdem. 15 neue Lieder hat die Band für ihre letzten Konzerte neu ins Programm genommen. Zu den Auftritten zählen das Fest der Römischen Weinstraße in Schweich am 8. Mai und die Säubrenner Kirmes in Wittlich am 20. August. Alle Konzerte unter www.cab-live.de. (uq)

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