Deutschland-Rallye soll in Trier bleiben

Trier · Geht es nach dem Willen des Trierer Stadtrats, dann wird die ADAC-Deutschland-Rallye bis 2015 jährlich in und um Trier ausgetragen. Für ihren Teil der Organisation plant die Stadt mit Kosten von jeweils 140 000 Euro.

Trier. Der deutsche Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2012 geht vom 23. bis 26. August in Trier und Umgebung über die Bühne. Doch die Zukunft der Motorsportveranstaltung ist noch offen. Der Rallye-Weltverband Fia wird am 15. Juni entscheiden, ob es 2013 überhaupt wieder einen WM-Lauf in Deutschland geben wird.
Für diesen Fall hat der ADAC als Ausrichter allerdings schon angekündigt, als Region wieder Trier zu bevorzugen und das auch für die folgenden beiden Jahre beizubehalten. Die Voraussetzung für die vom ADAC gewünschte langfristige Planungssicherheit sollte die Stadt mit einem Grundsatzbeschluss schaffen. Besonders wegen des bei Fans beliebten Innenstadtkurses Circus Maximus gab es immer wieder auch kritische Stimmen aufgrund von Lärm, Sperrungen und Kosten für den städtischen Haushalt (siehe Extra).
"Das Großereignis hat sich etabliert, die Zahl der Beschwerden ist zurückgegangen", sagte Birgit Falk (CDU) im Stadtrat. Sie verwies auf die laut einer Studie 1,4 Millionen Euro, die von den 29 000 Rallye-Gästen nach Trier fließen. Hinzu komme die Werbung für die Stadt durch die weltweite Berichterstattung.
Auch Sven Teuber (SPD) betonte den "erheblichen Mehrwert im Bereich der Wirtschaft" und das Bemühen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten. Aus Sicht von Peter Spang (FWG) ist die Rallye für die Stadt ein "absoluter Gewinn". "Auch wir bewerten die Rallye überwiegend positiv", sagte Tobias Schneider (FDP).
Wie gewohnt rallyekritisch äußerte sich Richard Leuckefeld (Bündnis 90/Die Grünen): "Diese Werbeveranstaltung für den ADAC und die Automobilindustrie sollte nicht mit öffentlichem Geld finanziert werden." Zudem seien die Trierer Hotels in dieser Zeit ohnehin gut ausgelastet, sodass die angeblichen zusätzlichen Einnahmen durch Rallye-Gäste zweifelhaft seien.
Ähnlich argumentierte Linde Andersen (Die Linke): "Wir lehnen es ab, weil die Rechnereien nicht zu begreifen sind."
Bei neun Gegenstimmen (sieben Grüne, jeweils eine von Linkspartei und SPD) beschloss die Ratsmehrheit die Unterstützung der Rallye bis 2015.Extra

Für die Deutschland-Rallye 2011 gab die Stadt Trier 132 650 Euro aus. Davon entfielen auf interne Rechnungen: 50 600 Euro für Leistungen von städtischen Ämtern; 47 600 Euro Miete für den Messepark der städtischen Messeförderungsgesellschaft. Die externen Rechnungen von Firmen für Strom, Tribüne, Absperrgitter, Plakate und anderes summierten sich auf 34 450 Euro. Für die Haushaltsjahre 2012 bis 2015 plant Trier mit Kosten von jeweils 140 000 Euro. cus

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