Egbert-Schule: Warten auf Schimmel-Analyse

Trier · Noch steht nicht fest, wie groß der Bauschaden der Egbert-Schule überhaupt ist. Ob ein schneller Rückzug in das Gebäude möglich ist, oder man sich auf eine längere Interimszeit in Kürenz einstellen muss, war Thema beim Elternabend am Donnerstag.

Trier. Die Ergebnisse der Luftuntersuchungen in den Klassenzimmern der Egbert-Grundschule liegen der Stadtverwaltung seit Donnerstag vor. Ob tatsächlich Schimmelsporen gefunden wurden, ist allerdings noch geheim. Am Montag soll ein Gutachter die Untersuchungsresultate den Baufachleuten der Verwaltung erläutern. Erst danach werden die Prüfergebnisse veröffentlicht. Das erklärte der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf am Freitag auf Nachfrage des TV.

Weiter erklärte Frühauf, dass es sich bei dem Analyseergebnis lediglich um Zahlen handele. Sollte tatsächlich Schimmel festgestellt worden sein, werde der Gutachter am Montag definitiv keine Aussage darüber treffen können, was die Ursache dafür ist oder ob und in welchem Umfang das Gebäude möglicherweise saniert werden muss.

Schimmel oder saubere Luft, ist eine Komplettsanierung nötig oder reichen eine Grundreinigung und kleinere Bauarbeiten aus? Zwischen diesen Unbekannten schwärte auch die Diskussion beim Elternabend. 90 Mütter und Väter, der Elternbeirat, Schulleiterin Johanna Keller und das Kollegium waren im Foyer der ehemaligen Kürenzer Grundschule zusammengekommen. Das sanierte Gebäude stand seit dem Umzug des Kürenzer Schulbetriebs in das Ambrosius-Schulgebäude in Trier-Nord im Sommer leer. Jetzt beherbergt es den Egbert-Schulbetrieb, nachdem das Gebäude in Trier-Ost nach den Herbstferien wegen Schimmel in den Pavillon-Klassen und Schimmelverdacht im Hauptgebäude geschlossen worden war (der TV berichtete).

Schulleiterin Keller betonte, dass die in der Vergangenheit regelmäßig stattgefundenen Luftproben, zuletzt 2011/12, stets ohne Befund gewesen seien. Die penetranten Gerüche im Gebäude seien darauf zurückzuführen, dass Tiere Zugang gefunden hätten zu Versorgungsschächten und teilweise auch Deckenkonstruktionen, dort gelebt hätten und teils verwest seien. Der Schulelternbeirat erklärte, sich für eine "zeitnahe Rückkehr des Schulbetriebs in das Gebäude an der Olewigerstraße nach der Beseitigung der akuten Schimmelbelastungen" einzusetzen (siehe Extra). "Es bringt nichts, wenn wir jetzt auf einer Generalsanierung beharren - die werden wir nicht bekommen, dafür aber die Diskussion um eine mögliche Schließung der Egbert-Grundschule wieder anfachen", sagte Elternsprecherin Regina Bruhn.

Einige Eltern zweifeln allerdings an einer schnellen Rückkehr: "Um den Schimmel zu beseitigen, müssen erst die Ursachen herausgefunden und behoben werden - etwa, indem man Wände und Estrich trockenlegt. Und das kann dauern", sagte ein Vater.

Eine Mutter kritisierte, dass das Problem überhaupt erst "durch die Vernachlässigung der Schule durch die Stadt" hervorgerufen worden sei. Ein Vater berichtete, dass alleine die Schimmeluntersuchungen in einem Gebäude der Trierer Feuerwehr sich über ein halbes Jahr hingezogen hätten. "Es musste einmal im Sommer und einmal in der Heizperiode untersucht werden, um der Sache auf den Grund zu gehen."

Auf eine längere Zeit im Ausweichquartier scheint sich auch die Stadt einzustellen: Im Kürenzer Gebäude wurden Wände neu gestrichen, am gestrigen Freitag sollte die Küche der Egbert-Schule in die Kürenzer Schule umgebaut werden. Im Gespräch sind weitere Umbauten für einen reibungslosen Schulbetrieb. "Das macht man doch nicht, wenn man nur wenige Wochen bleiben will", kommentierte eine Mutter den Aufwand skeptisch.Extra

Der Elternbeirat der Egbert-Grundschule betont, dass die generellen Bauschäden der Schule seit langem bekannt sind, der Bauzustand sei die Folge von unzureichendem Bauunterhalt in den letzten Jahren. Im Schulbezirk gebe es einen wachsenden Bedarf an Grundschulplätzen, deswegen dürfe die Entscheidung des Stadtrats, die Schule zu erhalten, nicht infrage gestellt werden. Hier das Schreiben in voller Länge (PDF-Format):

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